MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sebastian Vettel über Flüchtlinge und Terror in Paris

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel: «Manche Dinge hat man dabei ­einfach nicht in der eigenen Hand»

Sebastian Vettel: «Manche Dinge hat man dabei ­einfach nicht in der eigenen Hand»

Ferrari-Star Sebastian Vettel interessiert sich nicht nur für die Formel 1. Der vierfache Champion verfolgt auch das Flüchtlingsdrama in Europa mit und erklärt, warum er keine Angst vor einem Amoklauf hat.

Viele Formel-1-Piloten äussern sich nicht gerne zum Weltgeschehen – sei es aus Angst vor einem Fettnäpfchen oder weil ihnen die nötigen Sachkenntnisse fehlen. Einer der wenigen Profi-Rennfahrer, die auch ernstere Themen abseits des Fahrerlager-Glanzes nicht scheuen, ist Sebastian Vettel.

Der Ferrari-Star spricht über fast alles, einzig sein Privatleben ist ihm heilig, wie er unermüdlich in jedem dritten Interview betont. So auch im Gespräch mit dem Kollegen der Schweizer Zeitung SonntagsBlick: «Wenn man das Wort privat im Duden nachschlägt, erhält man die klare Definition! Ich kann natürlich verstehen, dass in einer Zeit, wo fast jeder sein Privatleben offen legt, das Interesse da ist. Aber mein Privatleben gehört mir. Das hat nichts mit Arroganz zu tun.»

Sehr viel redseliger ist Vettel, wenn es um weltpolitische Themen geht. Zum europäischen Flüchtlingsdrama, das sich derzeit abspielt, sagt er: «Ich denke, das Problem gilt für ganz Europa. Ich bin jetzt kein Politiker, aber das ist für alle in den nächsten Jahren die grösste Aufgabe, die es zu meistern gibt. Es gibt ja keine Alternativen. Ich verfolge das ganze mit Spannung am TV oder in den Zeitungen. Das ist doch Weltgeschichte.»

Auch zum Terror in Paris äussert sich der Heppenheimer bereitwillig: «Ich glaube, damit geht man als Rennfahrer nicht anders um als ein ganz normaler Mensch. Da sind doch alle schockiert. Aber was man ­darüber mit Freunden und der Familie bespricht, ist ­etwas Intimes. Wir waren ja an jenem 13. November in Brasilien – und plötzlich herrschte eine ganz komische Stimmung. Man war traurig und ist auch so eingeschlafen.»

Auf die Frage, ob er nie Angst habe, dass sich ein solcher Amoklauf mal in der Formel 1 ereignen könnte, erklärt er bestimmt: «Nein. Aber das ist wieder eine schwierige Frage. Am Schluss muss man sein Leben so ­leben, wie man es leben will. Manche Dinge hat man dabei ­einfach nicht in der eigenen Hand. Zufall, Schicksal, Pech. Jeder kann es nennen, wie er will.»

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