Mercedes: Schicht-Arbeit an der Strecke nötig?
Die Mercedes-Teammitglieder dürfen sich freuen: Toto Wolff will die Ruhezeiten verlängern
Im Rahmen des «Stars & Cars»-Abschlussevents von Mercedes sprach Motorsportdirektor Toto Wolff auch über die anstehende Formel-1-WM, die zum ersten Mal 21 Rennen umfassen soll. Der 43-jährige Wiener erklärte: «21 Rennen sind definitiv sehr viel für die Jungs, die unterwegs sind. Die 19 Rennen in diesem Jahr waren schon sehr viel und haben gezeigt, dass es vor allem gegen Ende an die physischen und mentalen Leistungsgrenzen des Teams geht.»
Wolff schilderte: «Viele in unserem Team sind ab Montag und Dienstag an der Strecke und bauen die Garage auf. Und wenn wir am Sonntag in den Flieger steigen, bauen sie die Garage wieder ab. Im nächsten Jahr sind einige Rennen zu eng aneinander gesetzt. Zwei Back-to-Back-Rennen und dazwischen auch noch ein Amerika-Rennen – das ist meiner Meinung nach nicht mehr möglich. Auch für die Jungs im Auto ist das ein Riesenproblem, denn die müssen ja auch Leistung bringen.»
Deshalb will Mercedes reagieren. Wolff beschreibt: «Im nächsten Jahr werden wir die Organisation des Teams neu überdenken müssen. Gegen Saisonende werden die Leute langsam müde und ich bin mir nicht sicher, ob wir mit der aktuellen Team-Struktur 21 Rennen meistern. Vielleicht müssen wir bei einigen Rennen eine zweite Schicht einführen, die jenen zur Hand geht, die am härtesten arbeiten müssen.»
Und damit nicht genug. Die Mercedes-Teammitglieder sollen mehr Ruhezeit erhalten: «Wir denken darüber nach, wie wir mehr Ruhezeiten geben. Ein Beispiel: Am Montag sind wir im Büro und besprechen das vergangene Rennwochenende. Vielleicht legen wir künftig am Montag einen Freitag ein. Das heisst nicht, dass wir dann alle in die Ferien gehen. Aber es geht darum, die maximale Leistung aus dem Team zu holen und das tust du nicht, wenn du jeden 365 Tage im Jahr Vollgas arbeiten lässt.»