Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Alain Prost: «Es gibt einiges, was ich ändern würde»

Von Rob La Salle
Alain Prost

Alain Prost

Wie kann man die Show in der Formel 1 verbessern? Die Motorsport-Königsklasse besser, verständlicher und spannender machen? Darüber zerbrechen sich nicht nur die Verantwortlichen den Kopf.

Auch ehemalige Piloten bringen immer mal wieder Vorschläge an, was sie selbst anders machen würden. So jüngst zum Beispiel Ex-Weltmeister Alain Prost. «Ich wünsche mir andere Autos mit mehr Leistung, mit viel mehr mechanischem Grip. Die Reifen sollten breiter sein und die Aerodynamik darf nicht so eine große Rolle spielen», sagte er der «Bild». Heißt: «Eigentlich genau das Gegenteil von dem, was sie jetzt planen.»

Daneben würde Prost den Fahrern weniger Hilfe von außen zugestehen, indem man die Kommunikation zwischen Fahrer und Box einschränkt. «Das Problem der Formel 1 ist, dass immer an einzelnen Sachen herumgeschraubt wird. Stattdessen muss man die gesamte Problematik erfassen.»

Zum Beispiel die Zuschauerproblematik. Der deutsche Privatsender RTL musste zum Beispiel erneut Zuschauereinbußen hinnehmen, vor allem auf der Zielgeraden der Saison. Die Formel 1 diskutiert Jahr für Jahr, wie man sich jungen Zuschauer gewinnen und für die Serie begeistern kann. «Und dann fällt allen auf, dass man an die jüngeren Leute nicht herankommt. Dafür reicht es nicht, zu sagen, die Formel 1 ist jetzt bei Twitter oder bei Facebook», sagte Prost.

Und Prost ist für das Problem ein gutes Beispiel. Seine Tochter ist 19 und war in Abu Dhabi erstmals bei einem Formel-1-Rennen. «Glauben Sie, die guckt zwei Stunden ohne Unterbrechung auf den Fernseher, um sich ein Rennen anzusehen? Natürlich nicht. Meine Tochter hat ihr Handy, hat ihren Computer. Darüber müssen wir uns Gedanken machen: Wie kommen wir an die jungen Leute ran?»

Der Franzose zog auch eine Bilanz des abgelaufenen Jahres. Zum einen sei es kein gutes Jahr in der Formel 1 gewesen, da man zu viel über Dinge abseits der Rennstrecke diskutiert habe. «Für die Fans und Zuschauer an der Strecke war es nicht immer einfach zu verstehen. Dazu kommt die totale Dominanz von Mercedes», sagte er. Aber es sei auch nicht alles schlecht gewesen. «Es gab den tollen Zweikampf zwischen Nico und Lewis, es gab Dramatik um Honda und deren Motor. Dennoch: Die Show könnte besser sein.»

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