Lewis Hamilton: Wie gut als Musiker? Hören Sie selber
Lewis Hamilton im Tonstudio
«Musik ist eine grosse Leidenschaft, schon als ich ganz jung war», sagt der dreifache Formel-1-Champion Lewis Hamilton in einem Interview Charlie Rose, für dessen beliebte CBS-Sendung «60 Minutes». «Ich habe schon mit dreizehn Gitarre gespielt, und heute verbringe ich sehr viel Zeit im Tonstudio.»
«Im Studio kann ich mich selber sein, ich bin verletzlich, ich zeige eine Seite von mir, die nicht viele Leute kennen. Auf dem Link online spielt der Mercedes-Star Rose Auszüge von zwei bisher unveröffentlichten Liedern vor, «Lookin’ at you» und «J’Adore». Die Meinungen in den sozialen Netzwerken gehen auseinander. Die einen finden die Musik cool, die anderen sind eher der Ansicht – Schuster, bleib bei deinen Leisten. Urteilen Sie selber!
Hamilton auf CBS: «Früher hätte ich mir nie träumen lassen, dass mir Menschen in den ganzen Netzwerken folgen. Ich möchte die Freude an der Musik mit ihnen teilen. Ich will auch wissen, was sie davon halten. Im Tonstudio ist meine Arbeitsethik die gleiche wie an der Rennstrecke. Aber nur im Studio kann ich so sein, wie ich wirklich bin.»
Bei «60 Minutes» spricht Hamilton auch über die schwierige Beziehung zu seinem Vater Anthony Hamilton. Bis zur Saison 2010 wurde Lewis von seinem Vater als Manager betreut, dann kam es zu einer Trennung, die für beide sehr schmerzlich war. Der Formel-1-Star spricht sehr offen darüber, was damals passiert ist.
«Ich musste ihm klar machen – Dad, ich möchte, dass du einfach nur noch mein Dad bist. Das war für ihn sehr schwer zu verdauen. Und es war sehr schwer für mich, ihm das zu sagen. Ich hatte den Eindruck, zwischen uns öffnete sich eine Kluft so gross wie der Grand Canyon.» Hamilton gibt auch ehrlich zu, dass die Trennung damals seine Leistungen im Rennwagen kompromittiert hat.
In der Sendung kommt sein Vater ebenfalls zu Wort, und Anthony Hamilton meint: «Ich wollte so sehr, dass Lewis Erfolg hat, da hat die Rolle des Managers irgendwann Überhand genommen. Aber ich schätze, wäre ich einfach Dad geblieben, hätte er es nicht so weit gebracht.»
Anthony Hamilton gibt zu: «Zu der Zeit konnte ich das nicht verstehen – was meinst du damit, du brauchst mich nicht mehr? Das hat mich hart getroffen. Aber rückblickend war es eine gute Sache. Er ist kein kleiner Junge mehr. Er war schon Formel-1-Champion und wollte auf eigenen Füssen stehen.»
Heute managt sich Lewis Hamilton selber – die Vertragverlängerung mit Mercedes-Benz um drei Jahre bis Ende 2018 hat er selber mit Niki Lauda und Toto Wolff ausgehandelt.