Ron Dennis verspricht: McLaren rüstet auf
Ron Dennis: «Ob ich glaube, dass wir die richtigen Mitarbeiter und Fähigkeiten vereinen, um wieder nach vorne zu kommen? Ja das tue ich»
McLaren hat in diesem Jahr die schlechteste Saison seit Jahrzehnten erlebt. Das Team aus Woking musste sich mit dem neunten Gesamtrang begnügen. Abgesehen von der Disqualifikation 2007 war dies das schlechteste Ergebnis der letzten 35 Jahre.
Trotzdem bleibt McLaren-Oberhaupt Ron Dennis zuversichtlich. Der stolze Brite, der mit Chefingenieur Phil Prew ein wichtiges Teammitglied an Konkurrent Mercedes verloren hat, lässt durchblicken, dass er sein Team bald mit einigen wichtigen Mitarbeitern verstärken wird. Und zwar sobald diese ihre durch Konkurrenzverbot-Klauseln verursachten Zwangspausen abgesessen haben.
Im Gespräch mit den Kollegen von Motorsport.com erklärt der 68-Jährige: «Wenn man von einer Spitzenfachkraft spricht, dann muss man ein Jahr lang warten. Denn die Teams sind reich genug, um diese Leute ein Jahr lang freizustellen. Die Formel 1 hat die Kunst des Blockierens erlernt.»
Und Dennis verspricht: «Wir haben viel Arbeit in die Verbesserung unseres technischen Teams gesteckt. Und mit der Zeit werden sich diese Bemühungen auch zeigen. Das wird sichtbar, wenn die Leute wechseln dürfen. Wir haben keine echten Top-Leute verloren. Der letzte Mitarbeiter, der zu einem Konkurrenten wechselte, hatte einige gute Gründe dafür.»
Der CEO des Traditionsteams betont auch: «Phil Prew übernimmt bei Mercedes eine administrative Rolle, er ist das Bindeglied zwischen dem Chassis- und dem Motor-Team. Das ist eine wichtige Position für Mercedes, aber keine an der Front.»
Dennis räumt ein: «Natürlich verlieren wir nicht gerne gute Leute, aber wenn ich die Abgänge mit den Zugängen vergleiche, dann überwiegen die Vorteile für die Zukunft.» Auch seiner eigenen Zukunft blickt der bald 70-jährige Teamchef entspannt entgegen, obwohl er jüngst mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte.
Der von vielen Mitarbeitern gleichermassen gefürchtete und geschätzte Chef erklärt: «Fühle ich mich fit genug, um meinen Job zu machen? Ich bin extrem gesund, soweit ich das beurteilen kann. Ich achte auf mich und arbeite nicht bis zum Umfallen, ich bin extrem motiviert und möchte bis zu meinem Abgang ehrgeizig bleiben. Das war ich schon immer.»
Das strenge Team-Oberhaupt weiss: «Die Formel 1 ist eine riesige Herausforderung – aber nicht für mich. Meine Aufgabe ist es, die richtigen Leute zu wählen. Das ist in jedem Bereich so: Man muss gute Führungspersönlichkeiten wählen. Man kann nicht immer richtig liegen, aber darin liegt die Herausforderung.»
Zum Schluss fügt er kämpferisch an: «Ich bin immer noch überzeugt, dass wir auf lange Sicht eines der besten Teams haben. Unsere Ingenieure sind topmotiviert und konzentrieren sich ganz auf ihren Job. Man kann die Dinge auch nicht über Nacht ändern und sich schnell wieder an die Spitze arbeiten. Ob ich glaube, dass wir die richtigen Mitarbeiter und Fähigkeiten vereinen, um das zu schaffen? Ja das tue ich. Das war in den beiden Jahren zuvor noch anders.»