Dennis (McLaren-Honda): Über Fernando Alonso gelacht
Ron Dennis
Die Szene sorgte für allgemeine Erheiterung: In Brasilien hatte sich Fernando Alonso nach einem erneuten Defekt an seinem McLaren-Honda in einen Gartenstuhl gesetzt und ein demonstrativ Sonnenbad genossen. Der Weltmeister von 2005 und 2006 wusste genau, dass die TV-Kameras auf ihn gerichtet waren – zwischendurch drehte er sich zu den Zuschauern um und zwinkerte verschwörerisch.
Mit seinem ebenso provokanten wie theatralischen Gartenstuhlauftritt war er anschließend zum Internetstar geworden. Fotocollagen mit dem gemütlich zurückgelehnten Alonso, die Augen geschlossen, an ganz verschiedenen Orten. Meist mit Gartenstuhl, hin und wieder auch ohne.
Man könnte nun meinen, dass sein Arbeitgeber sauer ob solcher Auftritte ist. Doch McLaren-Boss Ron Dennis gab nun zu: «Ich habe in mich hineingelacht, um ehrlich zu sein. Arbeit alleine macht nicht glücklich. Es ist nicht falsch, etwas Humor zu zeigen», sagte er «formula1.com».
Und lobte anschließend den Spanier, der neben besagtem Auftritt einige Male auch ganz deutlich sagte, was er vom Honda-Motor hält («GP2-Motor»). «Fernando arbeitet ebenso hart wie er talentiert ist, daran besteht kein Zweifel. Er ist seit dem letzten Mal, als er vor acht Jahren für uns gefahren ist, sehr gereift und inzwischen einer der komplettesten Fahrer, mit denen ich arbeiten durfte», sagte Dennis. Alonso habe das, was er oft als die vier E’s bezeichne: «Energie, Enthusiasmus, Expertise und Erfahrung.»
Doch auch diese vier E’s halfen Alonso im unterlegenen McLaren-Honda nicht, bessere Resultate einzufahren. Und so kamen vor allem zum Ende der Saison nochmals Gerüchte auf, Alonso könne aus Frust ein Jahr Auszeit nehmen. Ironischerweise hatte Dennis selbst diese Gerüchte befeuert.
Doch nun stellt er unmissverständlich klar: «Fernandos Vertrag läuft über drei Jahre – keine Performance-Klauseln, nichts. Er wusste immer, dass 2015 ein Lehrjahr sein würde. Er wusste auch, dass wir gemeinsam mit Honda große Fortschritte machen würden. Er kam also mit offenen Augen zu uns. Natürlich hatte er bessere Jahre als 2015. Aber er weiß, dass großartige Jahre vor ihm liegen, mit McLaren-Honda.»