Niki Lauda wieder über den Wolken: Kauf von Amira Air
Niki Lauda hebt ab: Mit einer neuen Charter-Airline
Niki Lauda kann es nicht lassen: Der 66-jährige Wiener machte sich kurz vor Weihnachten selbst ein Geschenk und erwarb das Bedarfsflugunternehmen Amira Air von Investor Ronny Pecik. «Ronny Pecik hat mich gefragt, ob ich Interesse habe. Ich habe mir das angeschaut und zugeschlagen», erklärte der Österreicher gegenüber der Zeitung den Kollegen der «Presse».
Wieviel er sich den Wiedereinstieg ins Fluggeschäft kosten liess, will Lauda nicht verraten. Auch wie die 70 Mitarbeiter und zwölf Flugzeuge umfassende Charter-Airline künftig heissen soll, ist noch unklar. Die Namensrechte «Lauda Air und «Niki» hat er verkauft, nun soll Lauda darüber nachdenken, den Namen «Amira» beizubehalten.
Sicher ist: Unter Laudas Führung soll das 2004 gegründete Wiener Unternehmen, das sich als «exklusiver Flugzeugcharter im Executive-Bereich» versteht, ausgebaut werden. «Ich will mehr daraus machen», erklärte der Mercedes-F1-Vorstandsvorsitzende, und freute sich: «Ein österreichisches Bedarfsflugunternehmen ist eine tolle Sache, weil Flugzeuge mit dem Kürzel OE weltweit überall hinfliegen dürfen.»
Amira bietet Businessjets samt Piloten zur Miete an, wer will, kann auch seinen eigenen Jet von Amira betreiben lassen. Und mit ein bisschen Glück, gibt es einen echten Promi im Cockpit, denn Lauda will auch als Pilot tätig sein.
Damit kehrt der dreifache Formel-1-Weltmeister zu seinen Wurzeln als Flugunternehmer zurück. Denn seine Karriere als Flugunternehmer begann der Österreicher 1979 schon mit der ersten Lauda Air als reines Bedarfsflugunternehmen, das zwei Fokker-Maschinen einsetzte.
Später wurde die Lauda Air neu gegründet, 1988 fand der erste Linienflug statt und zwei Jahre später erhielt das Unternehmen schliesslich die weltweite Linienflug-Konzession. Der Rest ist Geschichte: 1993 stieg die Deutsche Lufthansa ein, 1997 folgte die AUA (Austrian Airlines), die ihren Anteil bis 2002 laufend auf 99 Prozent erhöhte –obwohl die Lauda Air hohe Verluste schrieb. Die AUA gab die Charter-Marke denn auch erst 2013 auf.
Lange blieb Lauda dem Fluggeschäft aber nicht fern, schon 2003 kaufte er die Österreich-Tochter des deutschen Aero Lloyd, der er den Namen flyniki bzw. Niki gab. Auch sie ereilte das gleiche Schicksal wie die Lauda Air: 2004 übernahm die Air Berlin 24 Prozent der Anteile und stockte diese 2010 auf knapp 50 Prozent auf. Ein Jahr später folgte schliesslich der Erwerb der restlichen Anteile.