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Marc Surer: «Das hat sich an der Formel 1 verändert»

Von Vanessa Georgoulas
Marc Surer: ««Früher trauten sich die Fahrer noch, ihre Meinung zu sagen»

Marc Surer: ««Früher trauten sich die Fahrer noch, ihre Meinung zu sagen»

Marc Surer gehört schon seit Jahrzehnten zum Formel-1-Zirkus. Der ehemalige GP-Pilot spricht über die Veränderungen, die er in seiner Karriere als Fahrer und TV-Experte miterlebt hat.

Die Formel 1 wird in diesen Tagen oft kritisiert: Zu kompliziert, zu einseitig und zu leise soll die Königsklasse des Motorsports geworden sein. Deshalb wollen sich die Entscheidungsträger schnell was einfallen lassen. Schon 2017 soll eine neue, spannendere und spektakulärere WM die Fans wieder in Scharen an die GP-Strecken und vor die Bildschirme locken.

Einer, der die Formel-1-WM schon seit Jahrzehnten begleitet und aus nächster Nähe miterlebt, ist Marc Surer. Der 64-jährige Schweizer, der 1979 die Formel-2-EM für sich entschied, stieg im gleichen Jahr in die Königsklasse ein. Bis 1986 absolvierte er 82 GP-Starts, zehn Jahre später kehrte er als Formel-1-Experte für den deutschen Privatsender Sky (ehemals DF1/Premiere) ins Fahrerlager zurück. Seither versorgt er das Sky-Publikum mit den nötigen Hintergrund-Informationen.

Dass sich die Formel 1 nicht nur zum Guten verändert hat, bestätigt auch Surer. Gegenüber SPEEDWEEK.com erklärt er: «Meiner Meinung nach geht der Einsatz der Telemetrie heutzutage etwas zu weit. Zu meiner Zeit gab es das natürlich auch, da sind wir zur Box zurückgefahren und haben die Daten analysiert, um herauszufinden, was passiert ist. Heute geschieht das schon während des Rennens, den Piloten werden noch während der Fahrt Anweisungen gegeben, das ist doch schwach.»

Das ist nicht der einzige Kritikpunkt des ehemaligen GP-Piloten. Er schimpft: «Auch dass die Fahrer von den Journalisten abgeschottet werden, finde ich einfach falsch. Du kannst die Piloten heute kaum mehr was fragen, und die Antworten sind meist so nichtssagend, dass du dir die meisten Pressekonferenzen schenken kannst.»

Und Surer erinnert sich: «Früher trauten sich die Fahrer noch, ihre eigene Meinung zu sagen. Heute überlassen sie alles ihrem Team, und das hilft keinem, auch dem Team nicht. Man kann schon sagen, dass man ein super Auto hatte, wenn man das Rennen gewonnen hat. Aber wenn man den 13. Platz als Erfolg verkauft, dann wird man unglaubwürdig.»

Der TV-Experte hat aber auch positive Veränderungen miterlebt: «Das Beste ist, dass die Formel 1 sehr viel sicherer geworden ist, in diesem Bereich konnte sie sich stetig verbessern. Früher hast du bei jedem Abflug mit etwas Schlimmen gerechnet, heute weisst du, dass Unfälle nur sehr selten schlimme Folgen haben.»

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