Scott Dixon: «Wenige Formel-1-Stars verdienen Geld»
Scott Dixon: ««In einigen anderen Meisterschaften gibt es einige Fahrer mit wenig Talent und einem grossen Portemonnaie»
Für Scott Dixon ist klar: Die Formel 1 ist für viele seiner neuseeländischen Landsleute unerreichbar. Der 35-Jährige, der seit 2003 für das Team Chip Ganassi Racing in der IndyCar-Serie antritt, rät den Motorsport-Talenten aus seiner Heimat zu einer Karriere in der Sportwagen- oder Langstrecken-Szene.
Im Gespräch mit den Kollegen des «The New Zealand Herald» sagt der Indy500-Sieger von 2008: «Zur Zeit scheint die Langstrecken- und Sportwagen-Szene sehr stabil zu sein, weil sich viele Hersteller in den verschiedenen Serien engagieren. Im Formelsport sieht die Situation ganz anders aus.»
Dixon erklärt: «Nehmen wir beispielsweise die jungen Neuseeländer, sie haben keine Chance, so viel Geld wie etwa die Brasilianer oder Russen aufzutreiben, um in gewissen Meisterschaften auf Welt-Niveau zu fahren. Die anderen haben massenweise Kohle.»
Und der 37-fache IndyCar-Sieger fügt an: «Heutzutage verschafft dir die Tatsache, dass du sehr viel Talent hast, nicht automatisch ein Cockpit in der Formel 1. Es gibt wahrscheinlich nur sechs oder acht Piloten, die dort auch wirklich für ihre Arbeit bezahlt werden. Der Rest muss Geld mitbringen, um einsteigen zu dürfen.»
Deshalb kommt Dixon zum Schluss: «Wenn man schnell ist, dann sind die Langstrecken-Rennen derzeit eine gute Option. Die Hersteller suchen nicht zwangsläufig nach Geldgebern, deshalb zählt das Talent mehr als die Brieftasche. Das hat zur Folge, dass immer mehr junge Leute derzeit in diese Richtung gehen.»
Der Neuseeländer ist überzeugt: «In einigen anderen Meisterschaften gibt es einige Fahrer mit wenig Talent und einem grossen Portemonnaie. Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage müssen einige Teambesitzer leider aufs Geld setzen.»