Damon Hill warnt Hamilton: «Nico Rosberg kann mehr»
Damon Hill in einem alten Honda-Renner
Es ist eine der heissesten Fragen vor dem Beginn der Formel-1-WM 2016 in Melbourne (Australien): Kann Nico Rosberg den Schwung aus dem letzten Saisonviertel 2015 mitnehmen, als er sechs Mal in Folge auf Pole-Position stand und die drei letzten WM-Rennen der Saison in Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi gewann? Oder wird Lewis Hamilton an die Dominanz aus den ersten drei Saisonvierteln anknüpfen?
Damon Hill, 22facher Grand-Prix-Sieger und heute Formel-1-Experte der britischen Sky, hat viel Verständnis für die Situation des angeblich ewigen Zweiten Rosberg. Denn Hill selber ist 1994 und 1995 jeweils hinter Michael Schumacher WM-Zweiter geworden, bevor er in Diensten von Williams 1996 den Titel holen konnte.
Bisher ist Damon Hill mit diesem Erfolg der einzige Sohn eines Formel-1-Weltmeisters, der sich ebenfalls den Titel in der Königklasse sichern konnte. Damons Vater Graham Hill wurde 1962 und 1968 Weltmeister, Nico Rosbergs Papa Keke wurde Champion 1982.
«Ich fand Nico im letzten Saisonteil eindrucksvoller als früher», sagt Hill bei seinem Hauskanal Sky Sports. «Ich glaube, bei der WM-Entscheidung von Austin ist etwas in ihm passiert. Nach der Niederlage gegen Lewis, als ihm Hamilton im Zeremonien-Vorzimmer eine Kappe zuwarf und sie Nico postwendend zurück pfefferte, da ist vielleicht in Rosberg vorgangen – genug jetzt, das schluck ich nicht alles weiter. Und dann hat er alle darauf folgenden Rennen gewonnen.»
Auf die Frage damals an Mercedes-Rennchef Toto Wolff, wieso Rosberg auf einmal so auftrumpfen könne, antwortete der Wiener damals: «Wut.»
Nico selber erklärte: «Ich habe es einfach besser geschafft, alle Puzzleteilchen zusammen zu setzen. Ich könnte aber nicht behaupten, dass ich etwas anders mache als zuvor.»
Viele Formel-1-Insider hatten den Eindruck: Mit der WM-Entscheidung im Rückspiegel nahm Hamilton etwas Dampf vom Kessel, gleichzeitig wusste Rosberg – selbst wenn es ganz hart auf hart geht und es scheppert, dann wird das zwar eine Standpauke geben, aber keinen Einfluss auf die WM haben.
Mercedes-Technikchef Paddy Lowe schränkte ein: «Ich könnte nicht behaupten, dass wir intern den Eindruck hatten, Hamilton gebe nicht mehr alles.»
Damon Hill (55) sagt nun weiter: «Ich traue Nico zu, dass er den Titel holt. Er ahnt vielleicht, dass ihm langsam die Zeit ausgeht. Und wenn du es schaffst, alle Voraussetzungen zu vereinen, dann hilft das vielleicht auch dabei, noch eine Spur härter zu werden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er 2016 entschlossener zum Erfolg ist als je zuvor und daher nicht einfach zu schlagen.»
Die wichtigsten Termine
Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)
Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)
Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert