Toto Wolff (Mercedes): «Mir gefällt Halo auch nicht»
Es ist ein Prototyp, den wir auf der Strecke ausprobieren wollten, um zu sehen, ob er den Fahrer stört.
Dass der neue Formel-1-Kopfschutz «Halo» für Diskussionen sorgt, ist für Toto Wolff verständlich. Der Mercedes-Motorsportdirektor bleibt sogar angesichts der klaren Worte seines Schützlings Lewis Hamilton cool. Der Formel-1-Champion hatte den Entwurf – der aus der Feder des eigenen Teams stammt, als «hässlichste Modeerscheinung der Formel 1» bezeichnet.
Wolff geht sogar noch weiter und pflichtet seinem Fahrer bei: «Das ist seine Meinung und es ist absolut okay, wenn er diese auch ausspricht. Mir gefällt es ehrlich gesagt auch nicht, wie das Halo aussieht. Es ist ein Prototyp, den wir auf der Strecke ausprobieren wollten, um zu sehen, ob er den Fahrer stört. Wir müssen aber akzeptieren, dass die Meinungen da auseinandergehen.»
Der Österreicher weiss aber auch «Wir müssen die Sicherheit natürlich vorantreiben. Es ist fürchterlich, dass wir Fahrer wie Henry Surtees oder Justin Wilson verloren haben. Deshalb können wir nicht aufhören, die Sicherheit zu verbessern. Andererseits muss man aber auch sehen, dass es sich bei der Formel 1 um eine Mischung aus Sport und Entertainment handelt, die schon immer gefährlich war. Wir müssen da die richtige Balance finden.»
Hamilton ist mit seiner Meinung nicht allein. Der Grossteil der Formel-1-Fans findet den Kopfschutz hässlich und/oder Formel-1-unwürdig, weil sie das Prinzip des offenen Cockpits verletzt sehen. Weitaus nüchterner betrachtet Ferrari-Star Sebastian Vettel die neue Sicherheitsmassnahme, die voraussichtlich ab 2017 ans Auto kommen soll.
«Fahren ist kein Problem, es kann aber noch verbessert werden – in Sachen Sichtfeld und auch punkto Ästhetik», erklärt der vierfache Weltmeister, betont aber auch: «Ich bin der Meinung vieler Fans, wenn sie sagen – hübsch ist das nicht. Es dauert eine Weile, bis man sich daran gewöhnt hat. Aber eine Lösung kann potthässlich sein, das Wichtige ist – wenn sie mithelfen kann, dass Fahrer Überlebenschance gehabt hätten, dann müssen wir das einführen.»
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