Jenson Button: «Keiner kann das besser als ich»
Jenson Button: «Ich hatte die Zeit, mich über die Jahre zu entwickeln»
Für Formel-1-Champion Jenson Button ist klar: Nach 16 GP-Jahren muss er seinen Biss nicht mehr unter Beweis stellen. Dies betonte der McLaren-Honda-Pilot im Sky Sports F1-Interview mit Ex-GP-Fahrer Damon Hill, der ihn auf seine umgängliche Art neben der Strecke ansprach und wissen wollte, ob er sich damit nicht den Ruf einhandle, zu wenig Siegeshunger an den Tag zu legen.
«Es ist eine Schwäche, wenn man ausserhalb des Cockpits keine andere Person sein kann», erklärte Button. «Ich denke, dass man im Auto eine ganz bestimmte Person ist. Du gibst dein Bestes, holst das Maximum raus und ich bin überzeugt: Keiner kann das besser als ich.»
Der 36-jährige Brite betonte auch: Die jungen Piloten würden heutzutage schnell herausfinden, dass es in der Königsklasse des Motorsports nicht mehr nur darum geht, schnell zu sein: «Wenn man nicht im Cockpit sitzt, muss man eine andere Persönlichkeit sein, sonst wollen die Sponsoren nicht mit dir zusammenarbeiten, die Partner meiden dich und deine Karriere findet ein schnelles Ende – egal, wie gut du auf der Strecke bist.»
Bestes Beispiel dafür ist Buttons Kollege Paul di Resta, der sich durch seine kratzbürstige Art bei vielen Fahrerlager-Gästen einen schlechten Ruf einhandelte. Obwohl der Schotte immer wieder durch starke Leistungen auf der Strecke glänzte, musste er nach nur drei Jahren und 58 GP-Einsätzen für Force India in die DTM zurückkehren. Diese hatte er schon 2010 – also vor seinem GP-Debüt – für sich entschieden. Immerhin: In diesem Jahr darf der 29-Jährige nach zweijähriger Formel-1-Pause wenigstens als Williams-Reservist in den GP-Sport zurückkehren.
Button warnte denn auch: «Man muss ein gutes Gesamtpaket darstellen, und das entwickelt sich erst mit der Zeit. Die jungen Piloten müssen das aber sehr schnell ändern, denn heute ist dieses Geschäft sehr viel schnelllebiger geworden.»
Und der 15-fache GP-Sieger verriet: «Ich wäre überrascht, wenn die 18- oder 19-Jährigen, die heute in die Formel 1 einsteigen, eine 17-jährige GP-Karriere haben werden. Ganz einfach, weil sich diese Welt verändert hat. In dieser Hinsicht hatte ich Glück, ich hatte die Zeit, mich über die Jahre zu entwickeln, und zwar nicht nur zu einem guten Rennfahrer, sondern zu einem guten Gesamtpaket, das du brauchst, um erfolgreich zu sein.»