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Romain Grosjean: «Das Team hat keine Fehler gemacht»

Von Vanessa Georgoulas
Romain Grosjean: «Für den Körper ist das schon ein kleiner Schock»

Romain Grosjean: «Für den Körper ist das schon ein kleiner Schock»

Haas F1-Pilot Romain Grosjean spricht im Interview über das GP-Debüt seines neuen Arbeitgebers und den nächsten Formel-1-WM-Lauf in Bahrain. Der Genfer verrät auch sein Geheimrezept gegen Jetlag.
Das Haas F1-Team hat seinen ersten Grand Prix in Australien bestritten und dank dir auch einen grossen Erfolg erzielt. Was nimmst du aus dem ersten Rennwochenende mit Blick auf den zweiten WM-Lauf in Bahrain mit?

Ehrlich gesagt lief es besser als erwartet. Das Wetter machte das ganze Rennwochenende sehr schwierig, auch das Qualifying war für alle eine knifflige Angelegenheit. Alles dreht sich natürlich um den Rennsonntag, dann muss die Leistung stimmen – und das tat sie bei uns auch. Das Auto war zuverlässig und kam ins Ziel. Die Strategie war perfekt. Ich wusste schon vom ersten Tag an, dass dieses Auto ein grosses Potenzial hat. Das haben wir in Australien nun bewiesen. Ohne das Auto wirklich abgestimmt zu haben, sind wir auf die Strecke gegangen und haben den sechsten Platz erobert!

Das Team scheint mit Missgeschicken und unerwarteten Problemen sehr gut umgehen zu können. Wie bewertest du die Arbeit deiner neuen Truppe?

Es läuft sehr gut. Seit dem Wintertest läuft es, als ob wir alle schon seit Jahren miteinander arbeiten. So sieht das von Aussen und von Innen aus. Das dritte freie Training in Australien ist ein gutes Beispiel: Die Jungs haben den Unterboden in nur 25 Minuten gewechselt, das ist unglaublich! Sie haben es immer geschafft, die Autos auf die Strecke zu bringen und haben sich auch keine Fehler geleistet. Natürlich kann sich jeder noch weiter verbessern, aber insgesamt war es ein sehr gutes Gefühl. Es ist eine gute Truppe!

Wie sehr freust du dich nach den Wetterkapriolen von Australien auf die Hitze von Bahrain? Wie hilfreich ist die stabile Wetterlage für dich und dein Team?

Es wäre eine grosse Hilfe. Wir brauchen mehr Erfahrungskilometer, um das Auto besser zu verstehen. Da ist eine lange Liste voller Dinge, die wir ausprobieren und verbessern wollen. Es ist viel Arbeit, doch andererseits bedeutet das auch, dass wir das Auto noch stark verbessern können. Ich sehe die Dinge gerne positiv. Wenn wir unser Programm in Bahrain voranbringen können, dann verbessert sich auch das Auto und wir können bessere Ergebnisse erzielen.

Welchen Einfluss hatte die dritte Mischung auf dein Rennen in Australien und was erwartest du diesbezüglich in Bahrain?

Ich finde es ziemlich cool, dass wir eine dritte Slick-Reifenmischung pro Wochenende zur Auswahl haben. Es lässt dir strategisch mehr Freiraum und wahrscheinlich haben die Jungs an der Boxenmauer nun etwas mehr zu tun, um den besten Reifen zu ermitteln. Es bedeutet auch ein engeres Programm für den Trainingsfreitag, weil man herausfinden will, wie die Reifen arbeiten. Das könnte die Rangordnung gehörig durcheinander wirbeln!

Du bist nach dem Australien-GP nach Hause geflogen und musst bald wieder von Genf nach Bahrain. Was tust du, um Jetlag oder andere Nebenwirkungen zu vermeiden?

Für den Körper ist das schon ein kleiner Schock. Es gibt schon einige Techniken, die man Anwesen kann. Natürlich ist die physische Vorbereitung wichtig. Sonst heisst das Erfolgsrezept: Viel Schlaf. Man muss sich auch so früh wie möglich auf die nächste Zeitzone vorbereiten. Der Zeitunterschied zwischen Genf und Bahrain ist aber zum Glück nicht gross. Australien ist da schon viel schwieriger, denn die sind zehn Stunden voraus. Aber man lernt, damit zu leben.

Beschreibe eine Runde in Bahrain...

Der Bahrain International Circuit sieht auf dem Papier nicht wirklich technisch aus, aber ich liebe es, auf dieser Strecke zu fahren. Vor der ersten Kurve ist da die lange Gerade, man bremst die Kurve hart an und muss dann schon den kniffligen Kurvenausgang richtig hinbekommen, der in die zweite Kehre führt. Dann geht es vor der vierten Biege bergauf, das ist ganz schön schwierig, denn man muss hohe Seitenkräfte und die Beschleunigung im Griff haben.
Daraufhin folgt die Highspeed-Kombination der Kurven 5, 6 und 7. In dieser Passage hat der Wind ein Wörtchen mitzureden.

Anschliessend folgt die Haarnadel-Kurve auf der Bergab-Passage, bevor es wieder aufwärts in die Kurven 9 und 10 geht. In diesem Abschnitt kann man sich leicht verbremsen. Die Gegengerade mündet in die elfte Kurve, die bergauf in die zwölfte Kurve führt, welche man mit einem richtig guten Auto auch Vollgas durchfahren kann. Das macht aber das Anbremsen der Kurve 13 knifflig, denn man will so schnell wie möglich wieder beschleunigen, um die letzte Kurve richtig hinzubekommen. Nach einem weiteren harten Bremsmanöver darf man dann wieder auf der Start-Ziel-Geraden beschleunigen.

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