Villeneuve: «Formel 1 muss wieder glaubwürdig werden»
Jacques Villeneuve spricht wieder einmal Klartext
Die jüngsten Querelen zwischen den Formel-1-Protagonisten werfen kein gutes Bild auf die höchste Motorsport-Kategorie. Das wissen auch die zahlreichen Experten, die sich im Fahrerlager der Königsklasse tummeln und nicht mit Kritik sparen, wenn es um die Machtverhältnisse und Entscheidungsstrukturen des GP-Sports geht.
Zur Gruppe der Formel-1-Experten, die sich über den Status quo ärgern, gehört auch der 1997er-Weltmeister Jacques Villeneuve. Der Kanadier analysiert das Formel-1-Geschehen für den französischen TV-Sender Canal+ und erklärte unlängst gegenüber «Le Figaro»: «Die Formel 1 entwickelt sich in die falsche Richtung, weil sie Massnahmen trifft, um die Show zu verbessern und den eigenen Unterhaltungswert zu steigern.»
Der 44-Jährige klagte: «Wir versuchen, die X-Games zu sein und Teenager anzulocken, die ihr Leben damit verbringen, sich alle zehn Minuten einem neuen Internet-Trend zu widmen. Doch die Formel 1 wird nie eine Show, in der Autos driften und explodieren und 10.000 Überholmanöver zu sehen sind. Die Formel 1 ist kein künstliches Hollywood-Spektakel und wenn wir in diese Richtung gehen, zerstören wir sie.»
Der elffache GP-Sieger verriet auch, wie die Zukunft der Formel 1 seiner Meinung nach gerettet werden kann: «Wir müssen den Ruhm und das Ansehen früherer Tage wiedererlangen – und in erster Linie die Glaubwürdigkeit, die wir einst hatten.»