Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Britische TV-Rechte: Sorgten Teams für Gnadenfrist?

Von Vanessa Georgoulas
Die Channel-4-Experten David Coulthard und Mark Webber interviewen Romain Grosjean und Gene Haas

Die Channel-4-Experten David Coulthard und Mark Webber interviewen Romain Grosjean und Gene Haas

Haben die britischen Fans ihre TV-Gnadenfrist bis und mit 2018 den Formel-1-Teams zu verdanken? Diese sollen sich gegen eine Klausel gestellt haben, die ab 2016 Exklusivrechte für den Pay-TV-Sender Sky vorsah.

Wie Formel-1-Experte James Allen erfahren hat und die Kollegen von «The F1 Broadcasting Blog» bestätigen können, sollen sich die Formel-1-Teams gegen eine Klausel im Vertrag des TV-Anbieters Sky UK gewehrt haben, die den Briten schon in diesem Jahr die exklusiven Übertragungsrechte für die Formel-1-Rennen garantiert hätte.

Denn der ursprüngliche Vertragsentwurf, der im Juli 2011 von Sky, BBC und der Rechteinhaberin FOM (Formula One Management) für die Jahre 2012 bis 2018 ausgehandelt wurde, sah im Falle eines vorzeitigen Ausstiegs von BBC die automatische Zusicherung der Exklusiv-Rechte an Sky vor – und zwar für die restliche Vertragslaufzeit.

Als im Umfeld des vergangenen Saisonfinales in Abu Dhabi klar wurde, dass BBC aus finanziellen Gründen vorzeitig auf die Übertragungsrechte zwischen 2016 und 2018 verzichten würde, sollen die Teams die FOM aufgefordert haben, die Übertragung der Rennen auf kostenfreien Kanälen zu garantieren. Die Motivation der Rennställe ist klar: Sie fürchteten eine Sponsoren-Flucht, sollten die Grands Prix in Zukunft nur noch im Pay-TV gezeigt werden.

Für Rettung sorgt vorerst der TV-Sender Channel 4, der für BBC eingesprungen ist und sich bis Ende 2018 zur Live-Übertragung von zehn Grands Prix pro Jahr verpflichtet hat. In diesem Jahr werden die WM-Läufe in Bahrain, Spanien, Aserbaidschan, Grossbritannien, Ungarn, Belgien, Italien, Malaysia, Mexiko und Abu Dhabi live gezeigt.

Alle anderen Grands Prix bekommen die Channel-4-Zuschauer lediglich als Highlight-Zusammenfassungen zeitversetzt zu sehen. Damit ist klar: Wer nicht gewillt ist, bei der britischen Sky ein Digital-Abo zu lösen, der muss in Grossbritannien schon heute auf die Live-Übertragung wichtiger Rennen verzichten.

Ab 2019 wird die Formel 1 in England dann nur noch im Bezahl-Fernsehen zu sehen sein. Die Reaktionen in Grossbritannien sind – wenig überraschend – überwiegend negativ. Viele Fans drohen, sich von der Formel 1 abzuwenden, sollten die Rennen nicht mehr im Free-TV zu sehen sein.

Formel 1 auf Channel 4: Die Live-Rennen

?3. April: Bahrain (Sakhir)?
15. Mai: Spanien (Barcelona)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku)?
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)?
24. Juli: Ungarn (Budapest)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)?
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

Formel 1 auf Channel 4: Aus der Konserve?

20. März: Australien (Melbourne)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)?
12. Juni: Kanada (Montreal)?
3. Juli: Österreich (Spielberg)?
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)?
18. September: Singapur ?
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)

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