Verstappen: «Es gibt nur einen Senna und einen Prost»
Max Verstappen weiss: «Meine Aggressivität und mein Renntempo haben mir im vergangenen Jahr in Ungarn und Austin grossartige Ergebnisse beschert»
Obwohl Max Verstappen mit Abstand der jüngste Formel-1-Pilot im Feld ist und auch erst ein GP-Jahr bestritten hat, erfreut sich der 18-Jährige grosser Beliebtheit. Gleich drei Preise bekam er nach seiner Debüt-Saison bei der offiziellen Preisverleihung des Automobilweltverbands FIA, darunter auch den prestigeträchtigen Pokal für das beste Überholmanöver.
Doch auf seinen Lorbeeren will sich der Niederländer mit Wohnsitz in Belgien nicht ausruhen. Im Interview mit den Kollegen der «Gazzetta dello Sport» erklärt er: «Ich erwarte in diesem Jahr eine noch bessere Saison, in der ich mich weiterentwickeln kann. Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab, aber das Auto ist konkurrenzfähig und deshalb muss ich das in den ersten Rennen auch nutzen, um wichtige Punkte zu sammeln. Wenn man sich die Startplätze und Zielränge in Australien anschaut, sieht man, dass wir hinter Mercedes und Ferrari die dritte Kraft sein können.»
Konkrete Bereiche, in denen er Verbesserungen erwartet, will Verstappen aber nicht benennen: «Meine Aggressivität und mein Renntempo haben mir im vergangenen Jahr in Ungarn und Austin grossartige Ergebnisse beschert. Ich will mich immer verbessern, und zwar in jeder Hinsicht – als Fahrer und als Mensch.»
Dieser Ehrgeiz spiegelt sich auch im teaminternen Duell gegen Carlos Sainz wider. Verstappen fällt immer wieder mit harten Manövern und forschen Boxenfunk-Sprüchen gegen seinen Nebenmann auf. Auf die Frage, ob die Rivalität zwischen ihm und dem Spanier mit der zwischen den GP-Legenden Ayrton Senna und Alain Prost vergleichbar sei, winkt der Toro Rosso-Pilot ab: «Es gibt nur einen Senna und einen Prost.»
Verstappen beteuert auch: «Ehrlich gesagt habe ich keine Vorbilder. Aber ich habe Fernando Alonso immer gemocht, weil er sich nie verändert hat, obwohl er zwei WM-Titel gewonnen hat. Ich hoffe, dass ich das auch schaffen werde. Andere haben sich durch den Erfolg verändert, aber Fernando und auch Sebastian Vettel sind nicht so.»
Der vierfache Champion beeindruckt den jungen GP-Star aber nicht nur wegen seiner Authentizität: «Sebastian ist ein gutes Beispiel für GP-Piloten, die sich in ihrem Team wohl fühlen und wissen, wie sie ihre Jungs motivieren. Er weiss genau, wie er mit den Mechanikern und Ingenieuren zusammenarbeiten muss. Ich bin überzeugt, dass diese Eigenschaft das Wichtigste für einen Rennfahrer ist.»