Bernie Ecclestone: Lotterie – 101 Millionen Gewinn!
Bernie Ecclestone und Jean Todt: Alles klar für die Lotterie
Der Engländer Bernie Ecclestone (85) hat jahrelang an der Idee gearbeitet, nun soll sie endlich umgesetzt werden: Im Laufe des heutigen Tages wird «Formula One Management» in Zusammenarbeit mit dem Autoverband FIA verkünden – auf nächstes Jahr wird in der Formel 1 eine Lotterie eingeführt.
Das System ist genial: Wer ein Los kauft, hat die Chance, einen der 22 GP-Teilnehmer zu ziehen. Für jeden Fahrer gibt es also einen Loskäufer. Diese Ziehung wird im Rahmen einer grossen TV-Show stattfinden. Damit erhofft sich Bernie Ecclestone ein frisches Interesse am GP-Sport, denn was lockt die Menschen mehr als die Chance auf schnelles Geld?
Die Gewinne werden dann nach WM-Punkten ausgeschüttet. Wenn beispielsweise ein Losgewinner Lewis Hamilton zugeteilt erhalten hat, und Hamilton gewinnt den entsprechenden Grand Prix, dann bekommt der Glückslosbesitzer so viele Millionen wie der Sieger WM-Punkte – also 25! Hat ein anderer Teilnehmer etwa Sebastian Vettel gezogen und der Ferrari-Star wird Zweiter, erhält jener Lotterieteilnehmer 18 Millionen. Und so weiter bis zum Zehntplatzierten mit 1 Million Gewinn. Pro Grand Prix werden also 101 Millionen ausgeschüttet.
Die ganze Idee hat einen historischen Hintergrund. Der frühere Grand Prix von Tripolis wurde 1933 in Zusammenarbeit mit der libyschen Staatslotterie verbunden: Von Oktober 1932 bis April 1933 wurden Lose verkauft (damals für 12 Lire), der Gewinn aus dem Losverkauf wurde zum grössten Teil an 30 Lose gebunden, die an die Teilnehmer gebunden waren. Diese Lose wurden acht Tage vor dem Autorennen gezogen.
Es gab drei Gewinner: Drei Millionen Lire für den Halter des Loses mit dem Gewinner des Grand Prix, zwei Millionen für den Losbesitzer, welcher den zweitplatzierten Rennfahrer zugeteilt erhalten hatte, eine Million für den Dritten.
Bis heute halten sich Gerüchte, wonach sich die italienischen Rennstars Tazio Nuvolari, Achille Varzi und Baconin Borzacchini daraufhin absprachen, zusammen mit den drei Losgewinnern, nicht nur die sechs Millionen Lire der Lotterieteilnehmer unter sich aufzuteilen, sondern auch die 1,5 Millionen Preisgelder der drei Erstplatzierten, also total 7,5 Millionen.
Bis heute bleibt im Dunkeln, ob das ein Rennmythos ist oder ob es der Wahrheit entspricht.
Zurück zur Gegenwart: Noch ist nicht festgelegt, wie viel ein Los kosten soll. Es müssen auch die ganzen weltweit rechtlichen Belange noch fertig abgeklärt werden.
Aus FOM-Kreisen sickert durch, dass die Einführung der Lotterie auf kommenden Frühling geplant ist, idealerweise zum Saisonbeginn in Melbourne, möglicherweise aber erst ab 1. April.