Bernie Ecclestone: Wettern gegen den V6-Turbo-Hybrid
Bernie Ecclestone: «Es war von Anfang an abzusehen, dass diese Motoren zu teuer werden»
Im Zuge der Diskussionen um das künftige Formel-1-Qualifyingformat stellten sich die Entscheidungsträger der Königsklasse in Bahrain den Fragen der Medien. Sowohl Jean Todt, Präsident des Automobilweltverbands FIA, als auch Chefvermarkter Bernie Ecclestone, der die Formel-1-Rechteinhaberin FOM vertritt, äusserten sich zu den jüngsten Querelen in der höchsten Motorsport-Klasse.
Ecclestone nutzte dabei wieder einmal die Chance, um seine Abneigung gegenüber den V6-Turbo-Antriebseinheiten zu unterstreichen. Im Gespräch mit den Kollegen von Auto, Motor und Sport sprach der kleine Brite von «Hybrid-Monstern», und erinnerte sich: «Es war die Idee von Max (Mosley, ehem. FIA-Präsident, Anm.) diese Hybrid-Monster einzuführen, in der Hoffnung dass dann mehr Hersteller anbeissen.»
Der 85-Jährige ist überzeugt: «Der Fehler war, dass wir erst die Motoren einführten und dann hofften, dass die Hersteller anbeissen. Honda wäre aber auch so gekommen. Dafür hatten wir diese Motoren nicht gebraucht.»
Ecclestone schimpfte: «Es war von Anfang an abzusehen, dass diese Motoren zu teuer werden. Die Fans haben sie nie geliebt. Meiner Meinung nach zerstören sie die Formel 1.» Er beteuerte aber auch: «Ich will Max nicht die ganze Schuld geben. Als er sich das ausgedacht hatte, konnte er nicht ahnen, dass die Technik so komplex werden würde. Er hatte einfachere Motoren im Sinn.»
Das geschäftstüchtige Formel-1-Oberhaupt fordert deshalb: «Wir müssen etwas mit diesen Motoren machen. Sonst gehen wir kaputt. Sollte jemand zu Mercedes aufschliessen, werden sie viel Geld investieren, um wieder wegzuziehen. Wann war die Formel 1 gut? Als ein Grossteil der Teams Cosworth-Motoren gefahren ist. Was uns killt, ist die Chance, dass einer einen uneinholbaren Vorsprung haben kann.»
Ecclestone betont: «Es gibt nur zwei Möglichkeiten, das zu stoppen: Wir versuchen, die Power zu beschränken, so dass die anderen aufschliessen können. Oder wir unterscheiden zwischen Herstellern und Teams. Die sollen mit ihren Hybrid-Dingern fahren, der Rest mit Motoren, die man für 7,5 Millionen Dollar kaufen kann und die konkurrenzfähig sind.»