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Günther Steiner: «Extra-Testtage für neue Teams»

Von Vanessa Georgoulas
Günther Steiner: «Wir wussten natürlich, dass wir irgendwann einen Rückschlag erleiden werden»

Günther Steiner: «Wir wussten natürlich, dass wir irgendwann einen Rückschlag erleiden werden»

Haas-F1-Teamchef Günther Steiner wünscht sich ein paar Extra-Testtage für neue Teams und erklärt: «Damit könnten sehr viele kleine Fehler vermieden werden, die schlimme Folgen haben können.»

Formel-1-Neuiensteiger Haas F1 wusste schon vor dem Saisonstart: In diesem Jahr würde der erste amerikanische Rennstall seit 1986 sein Lehrgeld zahlen müssen. Nachdem die ersten beiden WM-Läufe in Melbourne und Sakhir dank Zugpferd Romain Grosjean WM-Punkte einbrachten, gab es in China schliesslich den ersten Nuller für den Rennstall von Gene Haas.

Denn Grosjean und dessen Teamkollege Esteban Gutiérrez schafften es zwar zum ersten Mal beide ins Ziel, allerdings nur auf den punktelosen Rängen 14 (Gutiérrez) und 19 (Grosjean). «Wir wussten natürlich, dass wir irgendwann einen Rückschlag erleiden werden», bestätigt Teamchef Günther Steiner. «Das war nun im dritten Rennen des Jahres der Fall. Wir werden einfach versuchen, in Russland wieder alles richtig hinzubekommen, damit wir wieder da stehen, wo wir auch sein müssen.»

Der 51-jährige Südtiroler lobt: «Romains Feedback war wie immer sehr nützlich. Wir haben es einfach nicht geschafft, das Auto das machen zu lassen, was wir wollten. Wir hatten auch ein Problem mit Estebans Auto, deshalb kam er am Freitag kaum zum Fahren. Das hat unser Problem letztlich weiter verschärft. Wir dürfen uns solche Fehler nicht erlauben, denn selbst Romain hat keine Chance, wenn wir unsere Zeit nicht so effizient wie möglich nutzen.»

Und Steiner betont: «Als Romain erklärte, dass etwas mit dem Auto nicht stimmen konnte, haben wir den altbewährten Frontflügel montiert. Ein Rookie hätte vielleicht noch etwas ausprobieren wollen, aber Romain wusste gleich, dass damit irgendwas nicht in Ordnung war und uns die Zeit für Experimente fehlte. Deshalb mussten wir auf etwas Bekanntes zurückgreifen.»

Der Formel-1-Rückkehrer fügt in versöhnlichem Ton an: «Das Positive ist, dass wir zum ersten Mal mit beiden Autos die Zielflagge gesehen haben. Es lief zwar mit Blick auf die Platzierungen nicht nach Wunsch, aber wir haben es immerhin geschafft, die insgesamt sieben Boxenstopps unserer Fahrer reibungslos abzuwickeln. Wir konnten in dieser Hinsicht viel Selbstbewusstsein aufbauen, aber wir haben auch gesehen, wie viel schwieriger es ist, wenn man zwei Autos gleichzeitig durchs Rennen bringen muss.»

Deshalb träumt Steiner von Extra-Testtagen für Neueinsteiger: «Als Neuling wäre es super, wenn wir einige Zusatz-Testtage zu absolvieren. Einfach nur, um das Auto und die Arbeitsabläufe etwas besser kennen zu lernen. Damit könnten sehr viele kleine Fehler vermieden werden, die schlimme Folgen haben können.» Er weiss aber auch: «Es ist Wunschdenken, aber hätte ich im Winter schon den Wissensstand von heute gehabt, dann wäre das eine grosse Hilfe für uns, solche Situationen wie jene in China zu vermeiden.»

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