Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Russland-GP: Rückkehr nach nur sechs Monaten

Von Vanessa Georgoulas
Die Formel-1-Reifenstrategen stehen in Russland vor ganz anderen Herausforderungen als noch vor einer Woche in China. Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery blickt auf den anstehenden vierten WM-Lauf in Sotschi.

Diese Woche trifft sich der Formel-1-Zirkus auf dem Autodrom von Sotschi – bloss sechseinhalb Monate nach dem letzten Besuch im Oktober 2015. Obwohl sich die Wetterbedingungen durch die Verschiebung im WM-Kalender stark vom letzten GP-Wochenende unterscheiden könnten, erwartet Pirelli auch in diesem Jahr nur wenige Boxenstopps.

Der Grund: Der glatte Asphalt des Autodroms von Sotschi verlängert das Leben der Reifen. Den besten Beweis dafür lieferte im vergangenen Jahr Sieger Lewis Hamilton, der seinen ersten Stint auf extra-weichen Reifen absolvierte und erst in der 32. Rennrunde auf einen neuen Satz der weichen Mischung wechselte. Bis auf zwei Piloten bogen alle Formel-1-Stars im 2015er-Rennen in Russland nur einmal zum Reifenwechsel an die Box ab.

Angesichts dieser Erfahrung ist es auch kein Wunder, dass die meisten Teams nur einen Satz der härtesten Mischung bestellt haben. Nur den beiden Manor-Fahrern Pascal Wehrlein und Rio Haryanto stehen jeweils zwei Sätze der Medium-Reifen zur Verfügung. Wie die Konkurrenz haben auch die beiden Schlusslicht-Piloten am meisten Reifensätze der extra-weichen Mischung bestellt.

Am extremsten ist die Wahl der beiden Red Bull Racing-Piloten Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo sowie der Haas F1-Piloten Romain Grosjean und Esteban Gutiérrez. Ihnen stehen jeweils zehn frische Sätze der weichsten Reifen zur Verfügung.

Die Wahl der Silberpfeile ist etwas moderater: Das Mercedes-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton wählte die gleiche Aufteilung und geht jeweils mit einem Satz der Medium-Reifen, vier Sätzen der weichen Mischung und acht Sätzen der extra-weichen Walzen ins vierte Rennen der Saison.

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery erklärt: «Die Bedingungen im Frühling unterscheiden sich wahrscheinlich merklich von jenen im Herbst. Der Asphalt in Sotschi ist einer der glattesten im ganzen WM-Kalender, entsprechend niedrig ist der zu erwartende Reifenabbau. Wir werden deshalb wohl selbst auf den extra-weichen Reifen relativ lange Stints erleben.»

Der Brite betont dennoch, dass die Arbeit der Reifenstrategen auch in Sotschi alles andere als einfach ist: «Wir haben in den ersten Rennen des Jahres ein Leistungsplus erkennen können, das den Abbau der Reifen natürlich fördert. Die freien Trainings sind also entscheidend, um angesichts dieser neuen Werte und der neuen Bedingungen ein klares Bild von der Arbeitsweise der einzelnen Reifenmischungen zu erhalten.»

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