Renault: Haas F1 und McLaren statt Sauber und Manor
Cyril Abiteboul: «Wir haben sowohl für den Motor als auch für das Auto Weiterentwicklungen geplant»
Das Renault-Team musste in China eine bittere Pille schlucken: Formel-1-Neuling Jolyon Palmer kam als 22. und somit Letzter ins Ziel, und auch Teamkollege Kevin Magnussen holte mit Platz 17 keine Lorbeeren.
Technische Probleme sorgten dafür, dass die Franzosen die unterschiedlichen Reifenmischungen nicht genügend testen und verstehen konnten, um im Rennen die richtige Strategie zu wählen, wie Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport, nach dem dritten WM-Lauf in Shanghai bestätigte.
Abhilfe soll unter anderem auch ein Evo-Paket für den 1,6-Liter-Turbo-V6 schaffen, das in Kanada eingeführt wird und die Franzosen vom Ende des Feldes wieder weiter nach vorne bringen soll. Renault verspricht sich vom Motor-Upgrade einiges: Je nach Pistenlayout ist von vier bis fünf Zehntelsekunden pro Runde die Rede. Das entspräche einem Schub von rund 30 PS. Damit wären die Franzosen nicht mehr weit von Mercedes und Ferrari entfernt.
Trotzdem bleibt Abiteboul bescheiden und erklärt im Gespräch mit den Kollegen der dänischen Zeitung «Ekstra Bladet»: «Wir können nicht sofort alle Probleme lösen, aber wir haben sowohl für den Motor als auch für das Auto Weiterentwicklungen geplant, die wir bald einführen werden. Wir werden damit wieder um WM-Punkte kämpfen können. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass wir um Podestplätze fighten können, aber Punkte sollten damit in jedem Rennen möglich sein.»
Der 38-jährige Franzose betont auch: «Unser Werksteam hat sich für das erste GP-Jahr nach der Formel-1-Rückkehr keine spezifischen Ziele gesetzt. Aber ich würde uns in diesem Jahr gerne gegen McLaren-Honda und Haas F1 kämpfen sehen.» In China waren hingegen die Schlusslichter Sauber und Manor die Gegner des französischen Autobauers.
Deshalb wird hinter den Kulissen eifrig gearbeitet, wie Abiteboul bestätigt: «Derzeit testen wir das Upgrade auf den Prüfständen. Wir werden es so viele Kilometer wie nur möglich laufen lassen, um unser Ziel zu erreichen, das Evo-Paket am GP-Wochenende vom 10. bis 12. Juni in Kanada einzuführen.»