Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

2. Training Barcelona: Nico Rosberg knapp vor Ferrari

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg war am Freitagnachmittag in Barcelona der schnellste Mann auf der Piste

Nico Rosberg war am Freitagnachmittag in Barcelona der schnellste Mann auf der Piste

Mercedes-Star Nico Rosberg drehte im zweiten freien Training zum Spanien-GP die schnellste Runde. Sebastian Vettel, der am Morgen noch der Schnellste war, musste sich mit dem vierten Platz auf der Zeitenliste begnügen.

Auch das zweite freie Training in Barcelona fand unter strahlend blauem Himmel statt. Entsprechend schnell zeigten sich die Formel-1-Stars auf der Piste. Den Anfang machte Rio Haryanto, der an diesem Wochenende zum ersten Mal im Formel-1-Renner in Montmeló unterwegs war. Der Indonesier blieb nicht lange alleine und auch der erste Ausritt liess nicht lange auf sich warten.

Force India-Pilot Sergio Pérez, der das umfangreiche Update seines Brötchengebers ausfuhr, fand sich zwischen den Kurven 8 und 9 gleich zwei Mal neben der Strecke wieder. Probleme mit seinem Dienstwagen bekundete auch Esteban Gutiérrez. Der Formel-1-Rückkehrer funkte an die Haas-F1-Box: «Das Auto ist sehr schwierig zu fahren.

Weitaus grössere Sorgen plagten Jolyon Palmer, der das Training am Morgen noch von der Box aus hatte mitverfolgen müssen, weil Renault-Reservist Esteban Ocon in seinem Auto ausrücken durfte. Der 19-jährige Franzose drehte aber nur sechs Installationsrunden, bevor er wegen eines technischen Problems aussteigen musste. Auch Palmer kam nicht weit, weil sein linker Hinterreifen platzte. Der Brite stellte seinen R.S.16 in der zweiten Kurve ab.

Rote Flagge wegen Jolyon Palmer

Das Training wurde unterbrochen, damit die Streckenposten die Gummi-Teile von der Piste wischen konnten. Wir erinnern uns: Ocon hatte am Morgen mit dem gleichen Auto einen schleichenden Plattfuss rechts hinten. Nach acht Minuten wurde die Strecke wieder freigegeben, und Daniel Ricciardo und Jenson Button waren die Ersten, die wieder auf Zeitenjagd gingen.

Die Spitzenposition sicherte sich aber vorerst Mercedes-Star Lewis Hamilton, der wie der Rest der Top-6-Piloten auf der Medium-Mischung ausgerückt war. Entsprechend schnell musste der Weltmeister die erste Position auf dem Zeitenmonitor wieder räumen: Räikkönen und Toro Rosso-Pilot Carlos Sainz schoben sich auf die Positionen 1 und 2.

Noch bevor die erste halbe Stunde des Nachmittagstrainings vorbei war, klagte der nächste GP-Star über Techinik-Sorgen: Button bog in die Boxengasse ein und war plötzlich ohne Power unterwegs: «Mein Motor ist ausgegangen», funkte der Champion von 2009, und fügte trocken an: «Gut, dass die Boxengasse hier bergab geht. »

Kimi Räikkönen und Haas-Piloten mit Problemen

Für Begeisterung sorgte Red Bull Racing-Neuzugang Max Verstappen, der direkt sich hinter Ricciardo auf der vierten Position einreihte. Kurz darauf gab es einen Wechsel an der Spitze: Nico Rosberg drehte seine erste schnelle Runde auf weichen Reifen und setzte sich mit einem Vorsprung von 0,254 sec auf den Silberpfeil-Piloten auf Position 1.

Lange durfte sich der Finne nicht darüber freuen, denn kurz darauf wurde er von den Ferrari-Ingenieuren wieder an die Box beordert, weil ein Problem mit dem Benzinsystem aufgetaucht war. Dieses konnte jedoch schnell gelöst werden, sodass der Iceman nach nur wenigen Minuten wieder Gas geben konnte. Auch Hamilton war nach einer Set-up-Änderung an der Vorderachse wieder unterwegs und reihte sich mit sieben Zehnteln Rückstand auf Rosberg auf Position 3 ein.

Hörbar unzufrieden drehte Haas-Pilot Romain Grosjean seine Runden. Als ihm sein Team den Abstand zum vor ihm fahrenden Force-India-Piloten Nico Hülkenberg durchgab, lautete die trockene Antwort des Genfers: «Ist mir Egal, das Auto ist sehr schwierig zu fahren.» Und kurz darauf: «Es ist unfahrbar, irgendetwas machen wir falsch.»

Bestzeit von Nico Rosberg

Eine Viertelstunde vor dem Trainingsende meldete Ferrari-Star Räikkönen «ein klein wenig Regen» in der vierten Kurve. Tatsächlich hatten sich am zu Trainingsbeginn noch blauen Himmel dicke Wolken zusammengezogen. Die Formel-1-Stars liessen sich dadurch aber nicht beirren und drehten weiter ihre Runden.

Am Ende durfte sich Rosberg mit 1:23,922 min über die Bestzeit vor Räikkönen, Hamilton, Vettel, Sainz, Ricciardo, Alonso, Verstappen, Pérez, Hülkenberg, Valtteri Bottas, Button, Grosjean, Magnussen, Kvyat, Massa, Palmer, Wehrlein, Haryanto, Nasr, Gutiérrez und Ericsson freuen.

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