Sebastian Vettel (Ferrari) 3.: Haarig gegen Ricciardo
Jetzt wird es eng: Daniel Ricciardo gegen Sebastian Vettel
Ferrari war klug genug, die Rennstrategie aufzuteilen: Zwei Stopps für Kimi Räikkönen, drei für Sebastian Vettel. Aber am Schluss hat es nach dem Crash der beiden Silberpfeile dennoch nicht zum Sieg gereicht. Ferrari-Star Sebastian Vettel nach Rang 3: «Es war gewiss die korrekte Entscheidung, unsere Karten ein wenig zu verteilen. Aber gegen Max Verstappen war an diesem Tag halt nichts zu machen.»
«Ingesamt war das ein guter Tag für uns. Ich hatte einen Superstart. Dann hatte ich in den Kurven zwei bis vier ein wenig das Nachsehen. Ich verlor Plätze an Verstappen und Sainz, meine Linie in Kurve 2 war nicht ideal, hinter Ricciardo untersteuerte der Wagen stark, der Ferrari verlor wohl Anpressdruck auf dem Frontflügel. Max hat das geschickt genutzt. Sainz hat dann die Situation clever ausgenutzt und mich auch noch gleich geholt. Aber wir haben uns nach dem Training gut gefangen. Klar habe ich nach dem Ausfall beider Mercedes gehofft, dass wir für Ferrari einen Sieg an Land ziehen, das hat nicht ganz geklappt. Dank einer anderen Strategie konnte ich Daniel Ricciardo überholen, das ist positiv. Der Zweistopper war letztlich die schnellere Strategie.»
Aber aus dem ersten Sieg für Ferrari seit Vettel im September 2015 in Singapur wurde nichts: Dazu war Max Verstappen einfach zu stark.
Sebastian Vettel weiter: «Die Red Bull waren vor allem im letzten Sektor schneller, auf dem mittelharten Reifen waren die Autos sehr gut. Einmal wurde es gegen Daniel richtig haarig, in Kurve 1 wurde es ganz knapp, ich dachte einen Moment lang – nun wird es knallen! Ihr habt sicher meine feurigen Bemerkungen am Funk gehört. Klar habe ich mich beklagt, denn wenn ich da nicht aufmache, dann rumpelt es. Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich auch, dass es Daniel versuchen muss, ich würde das ja genau so machen. Im Rennen reagierst du immer emotional. Jetzt sehe ich es ein wenig gelassener – gegen Ricciardo macht es immer viel Spass zu fahren, das war heute auch so. Zum Schluss wäre es noch richtig eng geworden, aber dann musste Daniel leider wegen eines Reifenschadens Tempo rausnehmen.»
«Wir haben sicher das Richtige getan, indem wir die Strategie geteilt haben. Klar kann jetzt jemand sagen – für Kimi war das besser. Aber erstens bist du nach einem Rennen immer der Schlaue. Und zweitens hätte es ja leicht auch anders laufen müssen. Für mich ist wichtiger, dass wir nach einem enttäuschenden Abschlusstraining reagieren konnten und ein schönes Team-Ergebnis erreicht haben. Dieser Tag gehört Max, er hat den Sieg verdient.»
«Wir werden nun in aller Ruhe analysieren, was an diesem Wochenende alles passiert ist. Wir müssen herausfinden, wieso wir im Training schwächelten und warum wir im Rennen auf der mittelharten Mischung nicht schnell genug waren. Denn ich halte den Ferrari noch immer für grundsätzlich schneller als den Wagen von Red Bull Racing.»