Villeneuve: «Piloten denken, das ist ein Video-Game!»
Jacques Villeneuve: «So etwas macht man einfach nicht»
Jacques Villeneuve ist im Formel-1-Fahrerlager für seine direkte Art bekannt. Schon während seiner aktiven Karriere nahm der Kanadier mit dem berühmten Vater nie ein Blatt vor den Mund und schon damals war der Weltmeister von 1997 ein beliebter Gesprächspartner für jene Journalisten, die eine gute Schlagzeile suchten.
Daran hat sich bis heute nichts geändert, wie die jüngsten Wortspenden des heute 45-Jährigen beweisen. Im Interview mit den Kollegen von «The Mirror» erklärte er mit Blick auf den Mercedes-Crash zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton im Spanien-GP: «Die Schuld liegt zu 100 Prozent bei Nico Rosberg. So ein Manöver sah man in den 80er-Jahren nie, denn das war damals lebensgefährlich! Doch nun denken die Fahrer, sie sind in einem Video-Game!»
Villeneuve lästerte weiter: «Das ist die eine Sache, die man nicht tun sollte. Man kann sich natürlich fragen, ob Lewis so aggressiv hätte angreifen müssen, aber wenn man einem die Schuld an diesem Schlammassel geben muss, dann ist das Nico.»
Der Sohn der GP-Ikone Gilles Villeneuve schildert: «Er zog rüber, als Lewis seinen Angriff schon gestartet hat. Das macht man nicht, deshalb gibt es ja auch die Regel, die das untersagt. Es ist das Gefährlichste, was du im Rennsport machen kannst – und das unfairste. So gesehen lag er zu 100 Prozent falsch.»
Der elffache GP-Sieger schimpfte auch: «Nico sah Lewis im Rückspiegel und drückte ihn aufs Gras. Das macht man nicht. Er hat einfach zu lange damit gewartet, die Tür zuzuschlagen. Er hätte gleich nach der Kurve reinziehen müssen, und nicht abwarten sollen, bis Lewis seinen Angriff gestartet hat. Was hätte Lewis in diesem Augenblick denn tun können? So etwas macht man einfach nicht!»