Renault: Keine grossen Formel-1-Namen nötig
Frédéric Vasseur: «Zuerst müssen wir in der Lage sein, unseren Fahrern ein gutes Auto zu geben»
Das Werksteam-Comeback von Renault sorgt für viel Aufregung in der Formel-1-Gerüchteküche. Denn die Franzosen treten mit dem relativ unbekannten Fahrer-Duo Kevin Magnussen und Jolyon Palmer an – was von einigen Experten als reine Übergangslösung angesehen wird, die durch die verspätete Team-Übernahme nötig wurde.
Dass Renault auch die Junioren Sergej Sirotkin, Esteban Ocon und Nicholas Latifi die Chance gibt, Formel-1-Erfahrungskilometer zu sammeln, ist da auch keine grosse Hilfe, selbst wenn Teamchef Frédéric Vasseur wiederholt beteuert hat, dass man hinter Palmer und Magnussen stehe. Einige ganz kreative Gerüchteköche sehen sogar eine Rückkehr des früheren Renault-Goldjungen Fernando Alonso kommen.
Doch Vasseur winkt ab und beteuert, dass keine grossen Namen mit Renault verhandeln: «Die Idee dahinter ist wohl, dass mein Boss irgendwann einmal Ergebnisse sehen will», erklärte der Teamchef im Interview mit den Kollegen der dänischen Zeitung «Ekstra Bladet». «Aber ihm ist egal, welche Namen die Fahrer haben.»
Der Franzose ist überzeugt: «Wenn du einen grossen Namen ins Cockpit setzt, dann bist du vielleicht eine Woche lang in den Schlagzeilen. Aber letztlich geht es doch immer nur um die Ergebnisse. Also entweder man verpflichtet den Besten oder jemanden, der sich zum Besten mausern kann. Wir setzen nur junge Piloten ins Auto. Wir wollen den Weltmeister von 2020 oder 2021 und nicht jenen von 2006 verpflichten.»
Und Vasseur fügte mit Blick auf die Gerüchte um eine Verpflichtung von McLaren-Honda-Star Alonso oder Ferrari-Champion Kimi Räikkönen lachend an: «Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wer 2005 oder 2006 den Titel gewonnen hat – oder 2007.» Aus Renault-Sicht seien deshalb keine grossen Überraschungen auf dem Fahrermarkt zu erwarten, beteuert er: «Zuerst müssen wir in der Lage sein, unseren Fahrern ein gutes Auto zu geben.»