Gene Haas: «Viele gute Dinge in der Formel 1 gesehen»
Gene Haas: «In der Formel 1 gibt es definitiv viele Regeln, aber es gibt in einigen Bereichen auch Freiräume»
Für Gene Haas hat sich das Formel-1-Engagement bisher gelohnt. Dies beteuerte der Besitzer des ersten US-amerikanischen GP-Rennstalls seit drei Jahren im Fahrerlager von Barcelona. Er warnte aber auch: «Dieser Sport verändert sich von Jahr zu Jahr sehr stark, so gesehen kann man sich nie sicher sein, wie es weitergehen wird.»
Eben diese schnellen Veränderungen sieht der Unternehmer aber auch als grosse Stärke der Formel 1. Er weiss: «Im GP-Zirkus braucht man die Regeln, um das Entwicklungstempo zu drosseln. Die Autos werden evolutionär weiterentwickelt, bis es wieder eine Revolution gibt, um die Autos wieder einzubremsen. Da wird ein riesiger Ingenieursaufwand betrieben, um diese Änderungen dann umzusetzen.»
Und Haas verriet: «Ich lerne und höre eigentlich nur zu, ins Alltagsgeschäft mische ich mich nicht ein. Das Team erklärt mir immer wieder, wo die Herausforderungen bei der Entwicklung der 2017er-Autos liegen. Und je mehr ich erfahre, umso mehr Respekt habe ich. Das ist ein sehr technischer Sport.»
Der 63-Jährige NASCAR- und Formel-1-Teambesitzer wagte einen Vergleich: «Die Nascar ist eher reines Racing, da verbringen wir sehr viel weniger Zeit mit technischen Fragen. Das ist auch die Idee dieser Serie. In der Formel 1 gibt es definitiv viele Regeln, aber es gibt in einigen Bereichen auch Freiräume, etwa beim Frontflügel, in denen man alles Mögliche umsetzen kann. In der Nascar ist hingegen praktisch alles reglementarisch festgelegt. Sollte sich ein Gegner durch einen Kniff einen Vorteil verschaffen, wird er von den NASCAR-Offiziellen wieder eingebremst.»
Haas betonte denn auch: «Ich habe in der Formel 1 viele gute Dinge gesehen. Mir gefällt etwa der Prozess bei der Inspektion der Autos. Du rollst dein Auto rein und die Teams schauen es sich an. In der NASCAR wird jedes Auto von Offiziellen genau unter die Lupe genommen. In der Formel 1 heisst es hingegen: Wir schauen die Autos nach dem Rennen genau an. Wenn man betrügt, dann betrügt man sich selbst.»
Und der US-Amerikaner fügte an: «Natürlich gibt es in der Formel 1 sehr viele Regeln. Aber in der NASCAR herrscht eine ähnliche Regulierungswut, einfach in anderen Bereichen. Meiner Meinung nach wird insgesamt in beiden Serien etwa gleich viel geregelt.»