MotoGP: Bagnaia über die Niederlage

Nico Rosberg oder Lewis Hamilton out: Wehrlein bereit

Von Mathias Brunner
Pascal Wehrlein beim Barcelona-Test

Pascal Wehrlein beim Barcelona-Test

​Mercedes verfolgte mit dem Einsatz von Pascal Wehrlein beim Barcelona-Test drei Ziele. So wollen die Weltmeister sicherstellen, dass DTM-Champion Wehrlein bereit ist, Rosberg oder Hamilton zu ersetzen.

Der Einsatz des 21jährigen Pascal Wehrlein am zweiten Barcelona-Testtag kam auch für den Hauptdarsteller «völlig unerwartet», wie der DTM-Champion von 2015 erklärt. «Das Team rief mich am Dienstagabend an. Sie konnten ihr Testprogramm nicht abschliessen und brauchten einen erfahrenen Piloten, um am Mittwoch zu beenden. Also fuhr ich zurück an die Strecke und machte sofort eine Sitzprobe.»

Am zweiten Testtag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya lief dann alles glatt. Wehrlein weiter: «Wir sind 133 Runden gefahren – das sind zwei Renndistanzen. Dabei haben wir das Testprogramm abgeschlossen. Das war wichtig für das Team. Am Vormittag haben wir einige verschiedene Abstimmungen ausprobiert. Hauptsächlich mit Blick auf die Aerodynamik. Am Nachmittag fuhren wir dann einige Langläufe. Es war ein gutes Programm. Es hat mir wirklich viel Spass gemacht, das Auto zu fahren. Ein unglaubliches Gefühl! Jetzt freue ich mich umso mehr auf meinen ersten Monaco-GP in der nächsten Woche.»

Dort hat Wehrlein die grössten Chancen, seine Saisonbilanz zu verbessern und vielleicht sogar Punkte zu holen: Pascal kann als bestes Ergebnis Rang 13 in Bahrain vorweisen, sein Team hat als Marussia 2014 mit Jules Bianchi in Monaco einen sensationellen neunten Platz errungen.

Für Mercedes ging es beim Test von Wehrlein aber um mehr.

Erstens brauchten sie einen GP-erfahrenen Mann hinterm Lenkrad, um das Programm von Nico Rosberg zu vervollständigen. An sich war Esteban Ocon für den zweiten Barcelona-Testtag vorgesehen.

Dann wollte Mercedes sicherstellen, dass Wehrlein das Auto kennt, sollte Nico Rosberg oder Lewis Hamilton bei einem Grand Prix – aus welchen Gründen auch immer – pausieren müssen.

Zum Dritten ging es darum, die Entwicklung des jungen Sigmaringers weiter zu verfolgen. Lewis Hamilton hat zwar im vergangenen Jahr bei Mercedes einen neuen Dreijahresvertrag bis Ende 2018 ausgehandelt, und Mercedes-Chef Dieter Zetsche hat in Spanien bestätigt, dass auch Rosberg im Team bleibt. Aber das ist Formel 1, Mercedes muss für den Fall bereit sein, einen der beiden Stars zu verlieren.

Pascal in Spanien auf die Frage, ob er ein wenig das Gefühl gehabt habe, auf Bewerbungstour zu sein: «Ist ein Rennfahrer das nicht immer? Du kannst dich doch nie zurücklehnen, es ein wenig locker nehmen und darauf hoffen, dass du für die folgende Saison schon irgendwie einen Platz bekommen wirst. Du musst immer alles aus dir herausholen.»

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