Maurizio Arrivabene: «Ferrari soll nervös werden»
Maurizio Arrivabene
Normalerweise schweigt Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene spekulative Geschichten einfach weg. Und über den berühmtesten Rennstall der Welt sind schon so viele Enten in die Welt gesetzt worden, dass Ferrari längst damit aufgehört hat, sie zu dementieren.
Aber in Barcelona hat Arrivabene eine Ausnahme gemacht, denn dieses Mal ging es ganz konkret um ihn. Nach einer Geschichte von Autosprint wurde der Italiener in Spanien wieder und wieder auf das angebliche Ende seiner Ferrari-Laufbahn angesprochen.
Zur Erinnerung, was geschrieben worden war: Angeblich sei Ferrari-Präsident Sergio Marchionne mit den Fortschritten nicht zufrieden, noch immer sei Ferrari ohne Sieg, daher werde Arrivabene durch den heutigen Technikchef James Allison ersetzt, als Allison-Nachfolger werde James Key von Toro Rosso geholt. Oder Aldo Costa kehre von Mercedes zurück.
Die Verfasser der munteren Geschichte vergassen leider, dass Costa seinen Mercedes-Vertrag verlängert hat, dass James Key bei Red Bull längerfristig unter Vertrag steht, dass es überhaupt keinen Sinn macht, einen so guten Techniker wie James Allison auf den Posten des Teamchefs zu setzen, und – ach ja – Maurizio Arrivabenes Stuhl wackelt auch nicht. Ferrari-Präsident Marchionne in Spanien: «Ich habe jedes Vertrauen in Maurizio Arrivabene und seine Truppe. An dieser Geschichte ist nichts dran.»
Arrivabene selber vermutet, dass gewisse Gerüchte ganz gezielt gestreut werden: «Solche Stories werden nur verbreitet, um innerhalb des Teams Nervosität zu erzeugen. Normalerweise hören wir auf solches Gerede nicht, aber diese Geschichten helfen natürlich nicht. Wir sollten uns auf unsere Arbeit konzentrieren, ohne uns solches Zeugs anhören zu müssen.»
«Da frage ich mich ab und an schon mal: Wem nützt es eigentlich, wenn solche Stories verbreitet werden? Genau genommen keinem. Deshalb habe ich dann den Witz gemacht, dass in der Aufzählung nur ein Name vergessen worden sei – jener von Tyrion Lannister.»
Für alle, die nicht so sattelfest sind beim weltweiten TV-Erfolg «Game of Thrones»: Tyrion Lannister ist einer der gerissensten Charakteren der Serie.