Ping Pong: Ricciardo kontert Vettels Wutausbruch
Es war die 59. Runde, als Sebastian Vettel mal wieder seinem Ärger Luft machte. Über den Funk wetterte der Ferrari-Pilot: «Im Ernst, was machen wir hier? Racing oder Ping Pong?». Kurz zuvor hatte sein früherer Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo mit allen Mitteln versucht, an ihm vorbeizukommen.
«Das ist typisch», meinte Ricciardo. «Seb hat offenbar über Funk gesagt, dass ich zu aggressiv gewesen sei. Aber wenn ich weiß, dass ich aufhole und Seb dem Podium und einem möglichen Sieg im Weg steht, dann versuche ich es natürlich. Anders als 99 Prozent der Fahrer habe ich es wenigstens versucht.» Zwei Fahrer, zwei Meinungen, das hört man in der Formel 1 an jedem Rennwochenende.
Doch man hört den Heppenheimer zuletzt öfter mal in rauem Ton über den Funk. In China hatte er sich über das gewagte und harte, aber letztendlich saubere Manöver von Daniil Kvyat beschwert. Zuletzt in Russland, als ihn Daniil Kvyat unschön aus dem Rennen schoss, tobte er erneut. Damals war das ein Wutausbruch, der vollkommen berechtigt war.
Diesmal auch?
«In Kurve 1 wurde es ganz knapp, ich dachte einen Moment lang – nun wird es knallen! Ihr habt sicher meine feurigen Bemerkungen am Funk gehört. Klar habe ich mich beklagt, denn wenn ich da nicht aufmache, dann rumpelt es», verteidigte Vettel seinen Wutausbruch.
Doch während des Rennens ist während des Rennens. Wenn die Fahrer aus dem Auto gestiegen sind, sieht es schon wieder anders aus. Auch Vettel zeigte sich milder. «Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich auch, dass es Daniel versuchen muss, ich würde das ja genauso machen. Im Rennen reagierst du immer emotional», erklärte Vettel.
«Jetzt sehe ich es ein wenig gelassener – gegen Ricciardo macht es immer viel Spaß zu fahren.»
Auch das verbale Duell mit dem Australier macht Spaß. Denn Ricciardo legte am Montag nochmals nach und twitterte ein Foto des Komikers Will Ferrell inklusive Kommentar: «Ich liebe ein gutes Ping-Pong-Spiel.»