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Barcelona: Nur Vettel im Ferrari vor Max Verstappen!

Von Mathias Brunner
​Nach der Barcelona-Testbestzeit von Max Verstappen mit Red Bull Racing mehren sich die Anzeichen, dass Renult den stärkeren Motor schon in Monaco verwenden will. Das will auch Werkspilot Kevin Magnussen.

Tagesbestzeit von Spanien-GP-Sieger Max Verstappen am zweiten und letzten Testtag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Nur Sebastian Vettel war im Ferrari am Dienstag um einen Hauch schneller. Das kann ja heiter werden in Monte Carlo.

Nach zwei Tagen Testfahrten in Spanien erhält der verbesserte Renault-Motor gute Noten. Am Dienstagabend hatte Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo den erstarkten 1,6-Liter-V6-Turbo der Franzosen gelobt, nun bestätigt Renault-Werksfahrer Kevin Magnussen: «Das Triebwerk fühlt sich wunderbar an. Es ist spürbar mehr Power da, und ich war überrascht festzustellen, dass die Fahrbarkeit auch besser geworden ist. Das ist ganz wichtig. Denn mehr Leistung nützt dir wenig, wenn sich die Kraft zu vehement entfaltet. Ich finde den verbesserten Motor in jeder Hinsicht besser.»

Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul hatte im Verlaufe des Spanien-GP-Wochenendes noch festgehalten: «Es dürfte schwierig werden, das Debüt des Motors auf Monaco vorzuziehen. Es bleibt wohl bei Kanada.»

Aber schwierig heisst nicht unmöglich, und nachdem schon Ricciardo und RBR-Teamchef Christian Horner bei Renault vorstellig geworden sind, um einen Einsatz des verbesserten Aggregats schon in Monte Carlo zu erwirken, sagt nun auch Kevin Magnussen: «Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich mich sofort für den neuen Motor entscheiden.»

Alles wird nun von zwei Faktoren abhängen: Haben die Franzosen genügend Triebwerke und Ersatzteile, um alle vier Piloten (Daniel Ricciardo und Max Verstappen bei Red Bull Racing, Kevin Magnussen und Jolyon Palmer im Werksrennstall) mit dem neuen Triebwerk ausrücken zu lassen? Und was ergibt die Datenanalyse der Motoren nach dem Barcelona-Test? Anfangs kommender Woche soll dann die Entscheidung getroffen werden.

Apropos Kevin Magnussen: Der Däne hat sich beim Team und bei seinem Stallgefährten Palmer entschuldigt. Im Pulverdampf der Mercedes-Kollision und angesichts des tollen Sieges von Max Verstappen ging beinahe unter, dass auch die beiden Renault zusammengerumelt waren. Dafür setzte es nach dem Spanien-GP für den Dänen Magnussen eine Strafe.

Kevin ist reumütig: «Es war mein Fehler. Ich war zwar vier oder fünf Sekunden pro Runde schneller, ich war selber überrascht, wie rasant ich auf ihn aufhole. Dann ergriff ich meine Chance, aber er hatte mich nicht kommen sehen. Es war unnötig, weil wir nicht um WM-Punkte kämpften. Hin und wieder geht halt das Rennfieber ein wenig mit mir durch. Ich habe mich entschuldigt.»

Zum Schluss des zweiten Testtags hat Spanien-GP-Sieger Max Verstappen seine Bestzeit behalten.

Gut eine Stunde vor der karierten Flagge mussten die Tests unterbrochen werden: Toro-Rosso-Fahrer Daniil Kvyat blieb zwischen den Kurven 4 und 5 stehen, offenbar wegen eines Motordefekts.

Es war die zweite rote Flagge des Tages: Am Morgen war Jordan-Nachwuchsfahrer Jordan King kurz neben der Bahn. Der Engländer konnte zwar weiterfahren, doch er hatte mit dem Manor reichlich Kies auf die Bahn geschaufelt, der musste weggewischt werden, daher die Testunterbrechung.

Haas-Fahrer Esteban Gutiérrez erhielt kurz vor Schluss der Tests noch einen Lauf auf superweichen Walzen und bedankte sich mit der viertschnellsten Tageszeit. Dann durfte der Mexikaner mit dem ultraweichen Reifen ausrücken – konnte sich aber nicht mehr verbessern. Ganz im Gegensatz zu Ferrari-Zögling Antonio Fuoco, der mit superweichen Reifen auf Rang 5 vorrückte.

Der Belgier Stoffel Vandoorne bestätigt die Fortschritte bei McLaren-Honda: «Ich bin das Auto ja zuletzt in Bahrain gefahren. Ich spüre mehr Abtrieb, wir bewegen uns in die richtige Richtung. Das Auto war sehr angenehm zu fahren, sehr gut ausbalanciert.» Der GP2-Champion fuhr die zweitschnellste Tageszeit.

Lesen Sie hier auch, welche Arbeitsprogramme die Rennställe heute hatten und was am Morgen los war

Barcelona-Test, Testzeiten 2. Tag

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:23,267 (118 Runden)
2. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MP4-31-Honda, 1:24,006 (108)
3. Pascal Wehrlein (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:24,145 (133)
4. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:24,592 (105)
5. Antonio Fuoco (I), Ferrari SF16-H, 1:24,720 (118)
6. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:24,737 (116)
7. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:25,016 (103)
8. Kevin Magnussen (DK), Renault RS16, 1:25,133 (122)
9. Felipe Massa (BR), Williams FW38-Mercedes, 1:27,167 (94)
10. Jordan King (GB), Manor MRT05-Mercedes, 1:27,615 (91)

Barcelona-Test, Testzeiten 1. Tag

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:23,220 (100 Runden)
2. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:23,337 (116)
3. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:23,753 (86)
4. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:23,882 (93)
5. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:24,297 (83)
6. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:24,307 (84)
7. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:24,821 (78)
8. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:25,467 (96)
9. Alex Lynn (GB), Williams FW38-Mercedes, 1:26,071 (86)
10. Esteban Ocon (F), Renault RS16, 1:26,530 (101)
Sauber beim Test nicht dabei.

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