Sebastian Vettel über Max Verstappen: Rekorde wackeln
Max Verstappen und Sebastian Vettel nach dem Spanien-GP
Wunderkind haben sie ihn genannt, als Sebastian Vettel sich in der Formel 1 anschickte, einen Rekord nach dem anderen niederzureissen, was die Kategorie «jüngster Fahrer» angeht. Vettel selber hat seinen Bestmarken nie grosse Bedeutung beigemessen, wie er vor Jahren betonte: «Ich fahre nicht für die Statistik. Ich erfreue mich am Jetzt, ich weiss dabei, in welch gesegneter Position ich mich befinde, wie meine Karriere verläuft. Wenn das nur halbwegs so weitergeht, dann darf ich sehr glücklich sein.»
Und so hält sich das Bedauern bei Vettel in Grenzen, dass es ein neues Wunderkind gibt – Max Verstappen.
Bereits in drei Kategorien führt nicht mehr wie einst Vettel die Bestenliste an, sondern Max Verstappen. Der Niederländer ist jüngster GP-Teilnehmer (Australien 2015, 17 Jahre und 166 Tage), jüngster Punkte-Erkämpfer (Malaysia 2015, 17 Jahre und 180 Tage), nun jüngster GP-Sieger (Spanien 2016, 18 Jahre und 227 Tage), damit auch jüngster Mann auf dem Siegerpodest.
Reichlich Zeit hat Max nun, um Vettel als jüngster Mann auf der Pole-Position zu überflügeln (Sebastian in Monza 2008, 21 Jahre und 73 Tage), um Rosberg die Bestmarke des jüngsten Fahrers mit einer besten Rennrunde abzuknöpfen (Nico Rosberg in Bahrain 2006, 20 Jahre und 258 Tage) oder um jüngster Weltmeister zu werden (Sebastian Vettel in Abu Dhabi 2010, mit 23 Jahren und 134 Tagen).
Vettel sagt: «Rekorde sind im Sport dazu da, um gebrochen zu werden. Ich war damals bei meinem ersten Sieg so aus dem Häuschen, da war es mir herzlich egal, ob ich der jüngste GP-Sieger bin. Ich messe dem Alter nicht so viel Bedeutung zu. Ich finde wichtig, ob jemand es verdient, Formel 1 zu fahren. Und das kann mit 17 oder mit 18 sein und auch noch mit 43.»
«Vor einiger Zeit habe ich Sir Stirling Moss getroffen. In seiner Epoche war es nicht ungewöhnlich, dass Fahrer noch mit fünzig Jahren Rennen gefahren sind. Gut, damals waren die Anforderungen ein wenig anders. Aber ich sehe nicht viel, das heute dagegen spricht, mit weit über 40 noch Grands Prix zu fahren. Für mich ist die Messlatte nicht das Alter, sondern der Speed.»