Luca di Montezemolo: Mehr von Ferrari erwartet
Luca di Montezemolo: «Wenn ich bei Ferrari heute noch was zu sagen hätte, dann wäre Daniel Ricciardo meine erste Wahl»
Dass sich Luca di Montezemolo auch zwei Jahre nach seinem Formel-1-Ausstieg noch für die Königsklasse interessiert, liegt auf der Hand. Schliesslich prägte der charismatische Italiener die Marke mit dem Pferdchen von 1991 bis 2014 – also mehr als 20 Jahre lang. Sein Abgang, der auf Unstimmigkeiten mit Fiat-Oberhaupt Sergio Marchionne zurückzuführen ist, hat an seiner Liebe für die Scuderia nichts geändert.
Entsprechend hoch sind die Erwartungen, die Montezemolo in den ältesten Formel-1-Rennstall der Welt setzt. Im Interview mit dem Kollegen von «The Weekend Australian» verrät er denn auch, dass er von der aktuellen Ferrari-Form enttäuscht ist.
«Ich weiss, was wir 2014 alles unternommen haben, um 2015 wieder um Siege mitkämpfen zu können. Die Fortschritte des vergangenen Jahres sind die Früchte der Arbeit, die wir 2014 geleistet haben. Ehrlich gesagt hätte ich in diesem Jahr einen grösseren Fortschritt von Ferrari erwartet, dass sie nach den ersten fünf WM-Läufen noch keinen Sieg geholt haben, wundert mich. Aber die Saison ist zum Glück noch lange», erklärt der 68-Jährige.
Lobende Worte hat Montezemolo hingegen für die Konkurrenz von Mercedes: «Mercedes ist sehr stark. Sie haben auch sehr früh mit der Arbeit am V6-Hybrid begonnen. Entsprechend stark ist ihre Antriebseinheit. Und sie haben es geschafft, ihr Team zusammenzuhalten.»
Und auch für Daniel Ricciardo gibt es Lorbeeren. Montezemolo schwärmt: «Ich mag ihn wirklich, denn er ist in erster Linie ein wirklich netter Kerl. Und er ist auch unglaublich schnell, Sebastian Vettel kann dir ein Liedchen davon singen. Ausserdem hat er italienische Wurzeln! Wenn ich bei Ferrari heute noch was zu sagen hätte, dann wäre er meine erste Wahl.»