F1-Star Max Verstappen: Keine Zeit für Selbstanalysen
Max Verstappen: «Der Sport ist eben manchmal brutal»
Max Verstappen ist das neue Formel-1-Wunderkind, das – wie einst der Red Bull Racing-Zögling und heutigen Ferrari-Star Sebastian Vettel – die Experten und Teamchefs im Fahrerlager der Königsklasse gleichermassen begeistert. Der erst 18-jährige Niederländer stellte sein Können denn auch schon mit mutigen Manövern und einem GP-Sieg bei seinem ersten Einsatz für Red Bull Racing in Barcelona unter Beweis.
Im Gespräch mit dem Kollegen von «SonntagsBlick» gesteht der Teenager, dass er sich die Video-Aufnahme der Highlights seines GP-Triumphes «sicher acht Mal» angeschaut habe. «Verwandte und Freunde wollten es mit mir sehen. Aber ich zeigte ihnen nur die Startphase und die letzten 15 Runden», erklärt er.
Dass sein Vater Jos – selbst einst GP-Pilot und häufiger Begleiter des Red Bull Racing-Piloten – angesichts des Sieges seines Sohnes in Tränen ausbrach, kann Max nachvollziehen: «Diese Emotion ist verständlich», betont er. «Er war befreit, denn ich hatte seinen Job in der Formel 1 vollendet, den er mit nicht so guten Autos absolviert hat.»
Umso weniger gefiel dem Papa, dass sein Spross beim folgenden Rennwochenende in Monte Carlo gleich zwei Mal in der Streckenbegrenzung landete. Der junge Rennfahrer verrät: «Ich habe ihn erst zwei Tage nach dem Grand Prix gesehen. Und Papa war böse. Er meinte, ich hätte zu viel gewollt. Und da hat er auch recht.» Verstappen beteuert: «Seine Ratschläge sind für mich sehr wichtig. Jos behandelt mich nicht wie ein Kind, sondern wie einen Rennfahrer.»
Die vielen Schlagzeilen, die über ihn geschrieben werden, haben ihn nicht verändert, ist der schnelle Niederländer überzeugt: «Ich kann nur sagen, dass ich immer die gleiche Person geblieben bin. So bin ich aufgewachsen. Doch ich habe mir auch nie die Zeit genommen, mich selbst zu analysieren.»
Viel lieber verfolgt der in Belgien aufgewachsene Holländer die Fussball-EM. Dass die Oranjes seit 1984 zum ersten Mal fehlen, dürfe eigentlich nicht passieren, betont er. «Abr der Sport ist eben manchmal brutal.» Deshalb drücke er diesmal den Belgiern die Daumen: «Ich bin ja dort aufgewachsen. Dass sie es aber bis zum Finalspiel schaffen, bezweifle ich.»