Alain Prost: Ferrari ohne Kimi Räikkönen – ein Risiko
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat in Baku noch einmal klargemacht: Die Personalfrage hat derzeit keine Priorität.
Sebastian Vettel ist unter Vertrag und wird sein Abkommen vorzeitig bis 2020 verlängern. Für den zweiten Ferrari von Kimi Räikkönen werden allerlei Namen gehandelt: Von Carlos Sainz bis Sergio Pérez, von Valtteri Bottas bis Romain Grosjean. Aber Sainz wird der Red-Bull-Familie erhalten bleiben, Pérez hat in Aserbaidschan erklärt, er verhandle nicht mit einem anderen Team als Force India. Valtteri Bottas wurde 2015 schon einmal als Kimi-Nachfolger verworfen, wieso sollte sich hier etwas geändert haben? Und Romain Grosjean hat den Beweis schuldig gelassen, etwas besser zu machen als Kimi Räikkönen.
Im Rahmen der FIA-Sportkonferenz von Turin ist Rennlegende Alain Prost auf die Fahrerfrage von Ferrari angesprochen worden. Prost, selber 1990 und 1991 bei Ferrari, glaubt: «Die Vor- und die Nachteile der verschiedenen Varianten liegen auf der Hand. Wir haben einige Piloten auf dem Markt, die potenziell schneller sein können als Kimi, aber mit Bestimmtheit wissen wir es eben nicht.»
«Und dann dürfen wir nicht ausser Acht lassen, welcher Druck sich bei Ferrari aufbaut. Wir haben das schon ein paar Mal gesehen – ein sehr vielversprechender Fahrer rückt aus einem Rennstall des Mittelfelds zu einem Top-Team, aber dann fehlen die Leistungen, weil alles eben etwas anders ist in einem Spitzenrennstall.»
«Ich sehe es als positives Zeichen für Kimi, welche gutes Arbeitsverhältnis zwischen den Ferrari-Piloten herrscht. Ich sehe eine klare Nummer 1 und eine klare Nummer 2, nicht auf dem Papier, aber auf der Rennstrecke. Für die Stimmung im Team muss das nicht schlecht sein. Ich sehe nichts, was ich an Ferrari kritisieren sollte. Ich bin sicher, sie werden die korrekte Entscheidung treffen.»
Gemäss Stand Baku sieht die so aus: Kimi Räikkönen wird für 2017 einen neuen Einjahresvertrag erhalten.