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Toro Rosso: Silverstone-Test für Sérgio Sette Câmara

Von Mathias Brunner
​Der nächste Red-Bull-Junior kommt: An einem der beiden Formel-1-Testtage in Silverstone (12./13. Juli) wird der 18 Jahre junge Brasilianer Sérgio Sette Câmara in einem Toro Rosso-Ferrari sitzen!

Dass die Nachwuchsschmiede Red Bull Junior Team eine gute Gelegenheit ist, sich für die Formel 1 zu empfehlen, beweisen ehemalige Jungbullen wie Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat. Alle drei Formel-1-Piloten gehörten als Red Bull-Eigengewächse zum Nachwuchsprogramm der Österreicher – und nutzten ihre Chance, um eine erfolgreiche Formelsport-Karriere zu starten. Neben Stammfahrer Max Verstappen (18) gehört auch der Franzose Pierre Gasly zum Red-Bull-Kader – als Test- und Ersatzpilot von Red Bull Racing.

Und nun kommt der nächste junge Mann, dessen Namen Sie sich vielleicht merken sollten: Sérgio Sette Câmara.

Der 18-Jährige aus Belo Horizonte (Brasilien) wird am zweiten Tag der Silverstone-Testfahrten in einem Toro Rosso sitzen, also am 13. Juli (am ersten Tag fährt Carlos Sainz).

Damit hält sich Toro Rosso an die Vorgabe der FIA. Der Autoverband hat im Testreglement verankert, dass zwei der besagten vier Testtage für den Nachwuchs investiert werden müssen. Als Nachwuchs definieren die Regelhüter der FIA: Ein junger Fahrer darf nicht mehr als zwei Grands Prix absolviert haben. Natürlich muss er auch über den Formel-1-Führerschein Superlizenz verfügen.

Die Regel verhindert beispielsweise, dass Manor beim Barcelona-Test den eigenen Reservisten Alexander Rossi in den Wagen setzen kann, denn der US-Amerikaner hat bereits fünf Grands Prix bestritten.

Sérgio Sette Câmara ist elektrisiert: «Ich bin sehr aufgeregt, dass ich in Silverstone fahren kann. Das ist eine grossartige Gelegenheit, auf die ich jahrelang hingearbeitet habe, ich bin Red Bull sehr dankbar.»

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost: «Ich finde es immer faszinierend zu erleben, wie sich die jungen Piloten an eine solche Aufgabe anpassen. Es geht ja nicht nur um ein Plus an Motorleistung, Abtrieb und viel kraftvollere Bremsen, es geht auch um einen ganz anderen Druck, der sich bei der Arbeit mit dem Formel-1-Team aufbaut.»

Zwischenbilanz der Red-Bull-Junioren

Wo stehen die verschiedenen Red-Bull-Jungspunde derzeit eigentlich?

Zum offiziellen Test- und Ersatzfahrer von Red Bull Racing war Pierre Gasly (20) bereits im vergangenen Herbst ernannt worden. Der Franzose aus der Rennstadt Rouen tritt in der GP2-Serie an. Mit einem Sieg hat es bislang noch nicht geklappt, aber Gasly liegt nach drei Rennwochenenden (Spanien, Monaco, Aserbaidschan), also sechs Rennen auf dem vierten Zwischenrang, nur neun Punkte hinter Tabellen-Leader Artjom Markelow. Da ist noch alles drin für den Titelgewinn. Am vergangenen Wochenende stand Pierre für Red Bull Racing in Goodwood im Einsatz.

Nach Gasly wurden dann vier Junioren ins Kader berufen: Sérgio Sette Câmara, Niko Kari, Luis Leeds und Richard Verschoor.

Der Brasilianer Câmara liegt in der Formel-3-EM auf dem siebten Zwischenrang, Highlight – zweiter Platz bei einem der drei Rennen in Pau.

Der erst 16 Jahre alte Finne Niko Kari fährt ebenfalls Formel 3, er liegt auf dem zwölften Rang der Europameisterschaft und wurde bereits zwei Mal Zweiter – einmal auf dem Hungaroring, einmal am vergangenen Wochenende auf dem Norisring.

Der 16jährige Australier Luis Leeds (aus der GP-Stadt Melbourne) liegt in der britischen Formel 4 derzeit auf dem vierten Platz. Er konnte dabei zwei von 15 Rennen gewinnen, wurde drei Mal Zweiter und einmal Dritter. Der Meistertitel liegt absolut noch drin.

Der 15jährige Richard Verschoor aus den Niederlanden schliesslich bestreitet die nordeuropäische Formel-4-Meisterschaft und liegt dort auf dem zweiten Zwischenrang, Tendenz Richtung Tabellenführung. Dazu fährt Verschoor ausgesuchte Läufe in anderen Landesmeisterschaften. So gewann er das erste Formel-4-Rennen auf spanischem Boden.

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