Qualifying Ungarn: Regen, Crashs und rote Flaggen
Nico Rosberg holte sich im Qualifying von Ungarn die Pole-Position
Das Qualifying zum Ungarn-GP begann mit einer 20-minütigen Verspätung, da starker Regen den Hungaroring unter Wasser setzte. Safety-Car-Pilot Bernd Mayländer musste mehrere Runden drehen, bevor die Rennleitung beschloss, die Formel-1-Piloten auf die Piste zu lassen. Da innerhalb von fünf Minuten ein weiterer Regenschauer erwartet wurde, rückten auch gleich alle Piloten aus.
Nach vier Minuten kam der erwartete Regen auch und deshalb wurde die rote Flagge geschwenkt. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle ausser Manor-Pilot Rio Haryanto eine gezeitete Runde gedreht. Und das Wetter-Chaos spiegelte sich auf dem Zeitenmonitor wider: Die schnellste Runde hatte Sergio Pérez mit 1:41,411 min gedreht.
Verkehrte Welt: Mercedes-Duo am Feldende
Hinter dem 26-Jährigen aus Guadalajara reihten sich sein Force India-Teamkollege Nico Hülkenberg, McLaren-Honda-Star Fernando Alonso, Sauber-Pilot Felipe Nasr, Daniel Ricciardo im Red Bull Racing-Renner, Williams-Fahrer Valtteri Bottas, Red Bull Racing-Talent Max Verstappen, Haas-F1-Routinier Romain Grosjean, Ferrari-Star Sebastian Vettel und Renault-Rookie Jolyon Palmer auf den restlichen Top-10-Positionen ein.
Williams-Urgestein Felipe Massa, McLaren-Honda-Pilot Jenson Button, Renault-Fahrer Kevin Magnussen, Esteban Gutiérrez im zweiten Haas F1-Renner, Toro Rosso-Rückkehrer Daniil Kvyat, Carlos Sainz, Marcus Ericsson, Kimi Räikkönen, Pascal Wehrlein, Nico Rosberg und Lewis Hamilton ein.
Nach einer weiteren 16-minütigen Pause durften die GP-Stars wieder ausrücken – und reihten sich kurz davor wieder auf der Boxengasse auf. Hamilton meldete noch im Stand über Funk: «Da kommt Rauch aus meinem Kühler.» Der Weltmeister konnte jedoch weiterfahren.
Crashs von Marcus Ericsson und Felipe Massa
Lange durften die Formel-1-Piloten allerdings nicht auf Zeitenjagd gehen. Denn die rote Flagge wurde nur vier Minuten später wieder gezeigt. Der Grund: Marcus Ericsson hatte seinen Sauber in der zehnten Kurve in die Reifenstapel gesetzt, nachdem ihm beim Ritt über die Randsteine das Heck ausgebrochen war.
Zu diesem Zeitpunkt führte Ricciardo die Zeitenliste mit 1:39,968 min an. Elf Minuten dauerten die Reparaturarbeiten an der Streckenbegrenzung, dann durften die Formel-1-Fahrer ihre Zeitenjagd fortsetzen.
Die meisten Piloten rückten auf Regenreifen aus, nur Ricciardo, Verstappen, Bottas, Grosjean, Vettel und Gutiérrez waren auf Intermediates unterwegs. Allerdings dauerte auch diese Fahrt nicht lange, denn Massa setzte seinen Williams ausgangs der vierten Kurve in die Leitplanken, nachdem er auf der rechten Seite auf die weisse Linie gekommen und ausgerutscht war.
Kurz vor Massas Abflug setzte sich Felipe Nasr mit 1:39,500 min an die Spitze der Zeitenliste – sehr zur Freude der Schweizer Journalisten im Pressesaal. Das änderte sich nach der erneuten Freigabe der Strecke. Rosberg setzte sich mit 1:33,302 min an die Spitze vor Hamilton, Alonso, Vettel, Grosjean, Sainz, Kvyat, Räikkönen, Nasr, Button und Gutiérrez.
Der Rest des Feldes kam nicht mehr dazu, auf Intermediates eine schnelle Runde zu drehen, denn diesmal setzte Haryanto seinen Manor-Renner in der zehnten Kurve in die Reifenstapel. Weil auf der Uhr nur noch 1:18 min angezeigt wurden, war das erste Qualifying-Segment damit gelaufen.
Pech für Palmer, der nicht mehr dazu kam, eine schnelle Runde zu drehen. Auch sein Renault-Teamkollege Magnussen, Manor-Pilot Wehrlein sowie die Crash-Piloten Massa, Ericsson und Haryanto gehörten zur ersten Verlierer-Gruppe. Die Q1-Bestzeit hatte sich Nico Rosberg mit 1:33,302 min gesichert.
Q2: Zeitenjagd auf Slicks
Das zweite Qualifying-Segment nahmen die restlichen Piloten auf Intermediates in Angriff. Der Erste, der sich auf Slick-Reifen auf die Piste traute, war Bottas. Ex-GP-Pilot und Sky Sport-F1-Experte Martin Brundle war beeindruckt: «Valtteri, du bist ein sehr mutiger Mann», erklärte der Brite, und fügte an: «Auch von Williams ist das ein gewagter Zug, denn Massa ist ja schon draussen.»
Bottas' Rundenzeit von 1:30,647 min gab dem Finnen und seinem Team jedoch Recht, sodass der Rest des Feldes auch zur Box abbog, um sich die rillenlosen Reifen geben zu lassen. Sämtliche Piloten rückten auf den superweichen Reifen aus und Vettel setzte sich mit 1:28,336 min an die Spitze, wurde jedoch schnell durchgereicht.
Fernando Alonso stellte mit 1:26,047 min sein Können unter Beweis, der Asturier wurde erst in letzter Minute bis auf den vierte Platz durchgereicht. Die schnellste Q2-Runde drehte Verstappen mit 1:22,660 min. Damit blieb der Teenager mehr als eine halbe Sekunde schneller als sein Teamkollege, der hinter Rosberg den dritten Platz auf der Q2-Liste belegte. Kein Glück hatten Grosjean, Kvyat, Pérez, Räikkönen, Gutiérrez und Nasr, die den Sprung ins Top-10-Qualifying nicht schafften.
Q3: Pole für Nico Rosberg
In den letzten Minuten des Abschlusstrainings setzte sich Hamilton mit 1:20,108 min vor Rosberg, Ricciardo, Verstappen, Vettel, Alonso, Button, Sainz, Hülkenberg und Bottas an die Spitze. Verstappen bekundete wie schon im dritten freien Training Probleme mit dem Getriebe. Auch Alonso hatte Mühe, der Asturier drehte sich von der Strecke und sorgte damit für gelbe Flaggen.
Das wurde Hamilton zum Verhängnis, denn er musste vom Gas, obwohl er auf Pole-Kurs war. So durfte sich Rosberg, der auch vom Gas gehen musste, das aber offenbar geschickter anstellte, mit seiner Rundenzeit von 1:19,965 min über die Pole-Position freuen. Hinter ihm belegten Hamilton, Ricciardo, Verstappen, Vettel, Sainz, Alonso, Button, Hülkenberg und Bottas die restlichen Top-10-Positionen.