Nico Rosberg: «Grosse Mehrheit der GP-Stars für Halo»
Nico Rosberg: «Wir haben gesehen, dass wir es durchaus vermeiden können, neben die Strecke zu fahren, wenn wir müssen»
«Ich bin ein wenig erstaunt über die Kommentare gewisser Kollegen zum Halo, denn wir Fahrer haben über den Halo abgestimmt und 95 Prozent waren dafür», wunderte sich Ferrari-Pilot Sebastian Vettel in der Donnerstags-Pressekonferenz am Hockenheimring, nachdem erneut kritische Stimmen zum Kopfschutz-System Halo aufgekommen waren.
«Es entsteht der falsche Eindruck gegen aussen, wenn nun davon die Rede ist, dass die meisten Fahrer das nicht wollen. Das stimmt einfach nicht», betonte der vierfache Weltmeister. Rückendeckung bekommt er von Mercedes-Star Nico Rosberg, der in seiner Medienrunde bestätigte: «Es ist sehr klar, die grosse Mehrheit der Piloten ist dafür, nachdem wir die Präsentation der FIA gesehen haben. Man kann nur dafür sein.»
Und der 19-fache GP-Sieger unterstrich noch einmal: «Für 2017 ist das die beste Lösung. Langfristig könnte es eine Version mit Schutzscheibe geben, doch kurzfristig ist der Halo der richtige Weg. Wir Fahrer wollen den Halo definitiv im nächsten Jahr einführen.»
Dass heute, Donnerstag, die Strategiegruppe in Genf über die Einführung des Titan-Rings debattiert, der auf dem Cockpit montiert einen zusätzlichen Schutz im Kopfbereich bietet, sieht Rosberg gelassen: «Natürlich habe ich mich mit Toto (Wolff, Mercedes-Motorsportdirektor Anm.) darüber unterhalten und ihm meine Argumente dargestellt. Er kennt sie und nun liegt es an den Teamchefs, darüber zu entscheiden. Mal schauen, was heute beschlossen wird.»
Genauso cool bleibt der Blondschopf angesichts der Nulltoleranz-Politik der Regelhüter, wenn es um die Überschreitung der Pistengrenzen geht: «Das war doch in Budapest ideal, wir haben gesehen, dass wir es durchaus vermeiden können, neben die Strecke zu fahren, wenn wir müssen. Wir können ja auch in Monaco die Wände meiden.»
Viel lieber spricht der Titel-Kandidat über das anstehende Heimspiel auf dem Hockenheimring, das er bei der letzten Austragung 2014 für sich entscheiden konnte: «Es ist schon etwas Besonderes, hier zu fahren, weil dann die ganzen Erinnerungen hochkommen, hier habe ich meine ersten Siege in den unteren Klassen gefeiert und da sind natürlich auch die schönen Erinnerungen an meinen Dad. Ich durfte hier auch schon zu Zeiten von Mika Häkkinen dabei sein, weil ich als Kartfahrer zum McLaren-Mercedes-Kader gehörte. Das sind einmalige Erlebnisse.»
Und Rosberg schwärmt: «Es ist schon ein besonderer Flecken für mich, denn hier habe ich mein Heim-Publikum, das sich mit mir freut, wenn ich Erfolg habe. Ich bin überall motiviert, aber hier geben mir die deutschen Fans noch eine Extra-Portion Motivation und ich würde hier gerne noch einen Sieg mit ihnen teilen.»