Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Vertragsbruch? McLaren verklagt Mercedes

Von Rob La Salle
McLaren-Boss Ron Dennis

McLaren-Boss Ron Dennis

Streit zwischen McLaren und Mercedes: Der Traditionsrennstall aus Woking hat rechtliche Schritte gegen das Weltmeister-Team eingeleitet.

Konkret geht es um Loic Serra, der bei Mercedes als Fahrzeugdynamik-Leiter arbeitet. Offenbar hatte McLaren im Zuge der personellen Aufrüstung den Ingenieur davon überzeugt, in Zukunft die Seiten zu wechseln. Laut Medienberichten geht McLaren nämlich davon aus, Serra habe einen rechtsgültigen Vertrag unterschrieben.

Allerdings bleibt Serra bei den Silberpfeilen, und wird nach Meinung von McLaren damit vertragsbrüchig. Deshalb hat McLaren nun rechtliche Schritte gegen das Weltmeister-Team eingeleitet.

Die Beteiligten halten sich bedeckt, was den Prozess betrifft und verweisen auf das laufende Verfahren. «Das Thema wird vor Gericht verhandelt. Wir wollen uns nicht dazu äußern, solange der Prozess nicht beendet ist», hieß es aus dem McLaren-Lager.
Auch Mercedes äußert sich nicht weiter zu dem Verfahren. Allerdings hatte Motorsportchef Toto Wolff bestätigt, dass Serra weiterhin in Brackley arbeitet. Das macht der Ingenieur bereits seit 2010, nachdem er 2006 bei BMW-Sauber in der Formel 1 angefangen hatte.

Der jetzige Fall erinnert an einen Streit von 2014. Damals war Aerodynamik-Spezialist Dan Fallows nach einem Abstecher zu McLaren zu Red Bull Racing zurückgekehrt. Im April teilte Red Bull mit, dass Fallows, der das Team vergangenes Jahr «für kurze Zeit» verlassen hatte, nach Milton Keynes zurückgekehrt sei und «die Arbeit in seiner neuen Funktion aufgenommen hat.»

Daraufhin meldete sich McLaren zu Wort und erklärte, Fallows hätte einen gültigen Vertrag in Woking. «Dan Fallows hat einen legal gültigen Vertrag mit McLaren und die Angelegenheit ist nun in den Händen unserer Anwälte», sagte Rennchef Eric Boullier damals.

Die beiden Parteien einigten sich damals allerdings außergerichtlich. Christian Horner und Ron Dennis trafen sich unter vier Augen und kamen überein, dass Fallows bei Red Bull Racing bleiben werde und McLaren von einer Klage absieht.

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