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Esteban Ocon: Besser vorbereitet als Max Verstappen

Von Mathias Brunner
Esteban Ocon

Esteban Ocon

​Am kommenden Wochenende gibt in Spa-Francorchamps Esteban Ocon sein Debüt als Grand-Prix-Fahrer. Der Franzose glaubt: «Ich bin besser vorbereitet als Max Verstappen.»

Spa-Francorchamps bereitet sich auf einen Ansturm aus den Niederlanden vor: Das Phänomen Max Verstappen soll zwischen 15.000 und 20.000 Niederländer zum Grossen Preis von Belgien locken. Aber auch französische Rennfans werden das Geschehen auf der Traditionsrennstrecke in den Ardennen mit Spannung beobachten – denn neben dem in Genf geborenen Romain Grosjean fährt ein zweiter Franzose mit: der 19jährige Esteban Ocon. Es ist das erste Mal, dass zwei Franzosen im Feld sind seit Grosjean und Jean-Éric Vergne in Abu Dhabi 2014.

Ocon ist kein Grand-Prix-Debütant wie jeder andere: Der Verstappen-Bezwinger in der Formel-3-EM von 2014 und GP3-Champion von 2015 begann die Saison 2016 als Renault-Formel-1-Reservist und hat gute Chancen auf einen Stammplatz 2017 bei den Franzosen, gleichzeitig fährt Ocon für Mercedes-Benz in der DTM und ist über einen langfristigen Vertrag an die Deutschen gebunden. Als Leihgabe wird er die letzten neun Saisonrennen 2016 anstelle von Rio Haryanto bei Manor Racing fahren, damit geht seine Formel-1-Lehre weiter.

Die Führungsetage zweier Konzerne beobachten gespannt, wie sich Ocon dort gegen den anderen Mercedes-Zögling Pascal Wehrlein schlägt. Denn über 2018 hinaus wird Mercedes-Benz vielleicht einen der beiden GP-Stars Nico Rosberg und Lewis Hamilton auswechseln, Renault hingegen wird sich sehr genau anschauen, ob Ocon schon für 2017 der richtige Mann ist.

Bei den Silverstone-Tests sass Wehrlein in einem 2014er Silberpfeil – für Testfahrten mit 2017er Reifenmischungen von Pirelli. Davor sass Wehrlein auch in Barcelona im Mercedes. Pascal damals in Spanien auf die Frage, ob er das Gefühl habe, auf Bewerbungstour zu sein: «Ist ein Rennfahrer das nicht immer? Du kannst dich doch nie zurücklehnen, es ein wenig locker nehmen und darauf hoffen, dass du für die folgende Saison schon irgendwie einen Platz bekommen wirst. Du musst immer alles aus dir heraus holen.»

Esteban Ocon sagt ungefähr das Gleiche. Bei den Kollegen von AutoHebdo meint der Franzose: «Für mich ist wichtig, dass ich mein Bestes gebe, das wird die entsprechenden Türen öffnen. Wenn ich mir jedoch zu viele Fragen stelle, etwa, ob diese neun Rennen meine Bewerbung für Renault 2017 sind, dann wird meine Arbeit nur schwieriger.»

«Ich fühle mich bereit. Um genau zu sein, bin ich besser vorbereitet auf die Formel 1 als es zu Beginn der Saison 2017 Max Verstappen war.»

Verstappen debütierte als 17-Jähriger in Melbourne 2015 der Formel 1, ein Rekord für die Ewigkeit. Vor dem Spanien-GP holte ihn Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko von Toro Rosso zu Red Bull Racing, worauf der junge Niederländer auf Anhieb den Grand Prix ausserhalb von Barcelona gewann.

Ocon hingegen gibt sein Debüt beim Hinterbänkler Manor Racing. Esteban erwidert: «Manor ist nicht so schlecht wie es den Anschein hat.»

Als Stechen mit Wehrlein sieht Ocon die Arbeit bei Manor nicht: «Ich muss nicht über diesen Druck nachdenken. Wenn ich gute Arbeit leiste, dann liegt meine Zukunft in der Formel 1, kein Zweifel.»

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