2. Training Spa: Max Verstappen top, Ärger wegen Kimi
Max Verstappen drehte die schnellste FP2-Runde
Über Mittag hatte sich der Circuit de Spa-Francorchamps auf heisse 39 Grad Celsius aufgeheizt und die Formel-1-Piloten durften erneut bei strahlendem Sonnenschein ihre Runden drehen. Der erste Pilot auf der Strecke war Romain Grosjean, gefolgt vom Renault-Duo Jolyon Palmer und Kevin Magnussen.
Der Haas-Pilot rückte auf den Medium-Reifen aus und stellte mit 1:52,094 min auch die erste – bescheidene – Rundenzeit auf. Aus gutem Grund: Nachdem der Genfer ein Warnlicht bei der Wasser-Anzeige gemeldet hatte, beschwerte er sich: «Das Heck ist ein Desaster – aber an der Front ist es auch nicht besser, ich habe einfach keine Haftung.»
Währenddessen sicherte sich Ferrari-Star Kimi Räikkönen mit 1:49,926 min die Spitzenposition auf dem Zeitenmonitor. Sein Teamkollege Sebastian Vettel fand sich derweil in Les Combes neben der Strecke wieder, und meldete: «Okay, ich war in der fünften Kurve etwas spät auf der Bremse, und offensichtlich ging der Force India nicht zur Seite.
Der vierfache Weltmeister, der auf den weichen Reifen unterwegs war,kam in der Folge öfter ins Rutschen und analysierte danach über Boxenfunk: «Das war ein schlechter Run, da war zu Beginn viel Verkehr auf der Piste.»
An der Spitze hatte sich mittlerweile Lewis Hamilton durchgesetzt. Der Weltmeister unterbot die vorherige Bestmarke von Kimi allerdings nur knapp: Bloss 33 Tausendstel trennten den Mercedes-Piloten vom Ferrari-Konkurrenten. Kurz darauf kam das virtuelle Safety-Car zum Einsatz, weil Palmer seinen Renault am Streckenrand abstellte.
Der Brite hatte kurz davor Probleme mit der Gasannahme gemeldet und bestätigte kurz darauf, dass er keine Power mehr hatte. Das Renault-Team wies Palmer daraufhin an, mit Hilfe des elektronischen Systems aus eigener Kraft an die Box zurückzuschleichen.
Während das Manor-Duo dank der weichen und superweichen Reifenmischung im Mittelfeld der Zeitenliste auftauchte, übernahm Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo die Spitzenposition. Der Australier war mit 0,649 sec deutlich flotter als der Weltmeister und Titelanwärter unterwegs.
Auch Teamkollege Max Verstappen gab ordentlich Gas, musste sich aber mit der zweiten Position begnügen – auch weil er in der letzten Schikane auf Räikkönen auffuhr. «Was macht er da? Er hält mich auf – das ist gefährlich, ich komme mit mehr als 300 km/h an», bellte der Niederländer in den Funk.
Mittlerweile hatte das Force India-Duo Nico Hülkenberg und Sergio Pérez, das auf der superweichen Mischung ausrückte, die Spitzenpositionen übernommen, wobei der Deutsche der schnellere der Beiden blieb. Auch Vettel rückte auf den rot markierten Reifen aus, musste sich aber mit dem zweiten Platz hinter seinem Landsmann begnügen, weil er vor allem im zweiten Sektor nicht an die Zeit des Force India-Fahrers herankam.
Hamilton klagte derweil am Funk über starke Vibrationen auf seinen Medium-Reifen, ausserdem machte ihm eine Hitzeentwicklung im Cockpit zu schaffen. Das Ergebnis: Der 31-jährige Brite reihte sich auf Position 8 ein. Kurz darauf fand er sich in der Pouhon neben der Strecke wieder.
Knapp neun Minuten nach Halbzeit zeigte sich auch Williams-Pilot Valtteri Bottas wieder, der bis zu diesem Zeitpunkt nur vier Runden gedreht hatte. Am Morgen hatte der Finne noch mit 31 Umläufen die Fleiss-Liste angeführt. Der Hoffnungsträger des Teams aus Grove musste sich gedulden, weil die Einheitselektronik ausgetuscht werden musste.
Sehr zur Freude der Zuschauer setzte sich knapp eine Stunde nach dem Start zum Nachmittagstraining Verstappen vor seinem Teamkollegen Ricciardo am oberen Ende des Zeitenmonitors durch. Danach stellten die meisten Formel-1-Stars auf Rennsimulationen um, und auch da gehörte Verstappen gemeinsam mit Vettel zu den schnellsten Piloten auf der Strecke.
Der Niederländer durfte sich nicht lange darüber freuen. Er funkte rund 20 Minuten vor dem Ende: «Ich habe nicht die Power, die ich haben sollte.» Das liess sich in der kurzen Zeit bis zum Ende des Trainings nicht mehr beheben.
Trotzdem durfte sich der Red Bull Racing-Teenager am Ende mit 1:48,085 min über die Bestzeit freuen. Dahinter reihten sich Ricciardo, Hülkenberg, Vettel, Pérez, Rosberg, Räikkönen, Grosjean, Button und Gutiérrez ein. Mit einer starken Runde sicherte sich Manor-Pilot Pascal Wehrlein den elften Platz vor Alonso, Hamilton, Kvyat, Ericsson, Bottas, Massa, Sainz, Magnussen, Palmer, Ocon und Nasr.