MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Pascal Wehrlein (Manor): «Die Hitze ist unser Freund»

Von Mathias Brunner
Pascal Wehrlein in Eau Rouge

Pascal Wehrlein in Eau Rouge

​Klar sollte niemand zu viel in ein Freitagtraining hineindeuten, aber Rang 11 von Pascal Wehrlein lässt aufhorchen. Der Sigmaringer Manor-Fahrer sagt: «Die Hitze ist unser Freund.»

Es war ein verrückter Freitag gestern hier in Spa-Francorchamps: Die Tabelle war wild durcheinander gewürfelt, Mercedes stand nicht vorne, es war für belgische Verhältnisse unsagbar heiss (32 Grad Luft, 49 Grad Asphalt) – und Pascal Wehrlein tauchte mit seinem Manor keck auf Rang 11 auf.

Der Mercedes-Zögling sagt: «Nach einigen Wochen Pause hatte ich mich wirklich aufs Fahren gefreut – ich war seit vier Jahren nicht mehr hier. Wir hatten mit dem superweichen Reifen eine bessere Balance als mit der weichen Mischung, von daher bin ich happy. Alles lief nach Plan.»

Gut, Rang 11 wird durch Pascals Fahrt auf der weichsten Mischung aufgehübscht, aber der DTM-Champion von 2015 sagt auch: «Die Hitze ist unser Freund, weil wir mit den Reifen nicht übel umgehen können. Aber auch ich weiss natürlich, dass dies nicht dem realen Bild entspricht, was die Konkurrenzfähigkeit angeht. Heute Samstag werden wir mehr erfahren.»

Esteban Ocon gab ein solides Debüt für Manor (Nachfolger für Rio Haryanto, dessen indonesischen Geldquellen versiegt sind): «Ich war nach so vielen Interviews zum Rennwochenende nicht unfroh, dass ich ins Auto klettern und meine Leistung sprechen lassen kann. Es lief gut. Ich fühlte mich auf Anhieb im Wagen zuhause. Am Nachmittag erwische ich keine freie Runde, sonst aber könnte ich mich über nichts beklagen.»

Von Sportchef Dave Ryan gibt es viel Lob: «Esteban hat sich ins Team eingefügt, als wäre er schon von Australien an für uns gefahren. Ich bin wirklich beeindruckt davon, wie er sich hier geschlagen hat. Trotz dem ganzen Wirbel um sein erstes GP-Wochenende blieb er ruhig. Seine Herangehensweise ist für einen 19-Jährigen sehr reif.»

«Rang 11 von Pascal war der Zuckerguss auf der Torte – so weit vorne standen wir in einem Training noch nie! Das ist ein fabelhafter Beginn ins Wochenende. Auch ich wundere mich über das Wetter hier, das unserem Wagen weniger auszumachen scheint als anderen Rennern. Das macht Appetit auf mehr.»

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