Handy-Affäre: Lewis Hamilton brüskiert Journalisten
Lewis Hamilton
Lewis Hamilton hat sich bei der üblichen Samstagrunde bei Mercedes-Benz geweigert, Fragen von Journalisten zu beantworten. Der Grund: Der Engländer ist verärgert über die Reaktionen der Medienvertreter nach seinen Handy-Spielereien in der FIA-Konferenz vom Donnerstag.
Der dreifache Formel-1-Champion hatte die FIA-Medienkonferenz dazu genutzt, mehr oder weniger spassige Schnappschüsse zu schiessen und verfremdet auf Snapchat zu posten. Carlos Sainz, der auf Lewis’ Fotos zu Bambi wurde, hat damit offenbar kein Problem. Der Spanier schickte Hamilton eine Botschaft: «Nicht böse sein, aber meine Mutter findet, ich sei hübscher als du.»
Andere fanden das ständige Hantieren mit dem Handy unangemessen und die Bilder reichlich doof. Noch während der Konferenz meint Hamilton: «Sind ziemlich lustig, diese Snaps. Wir machen das jetzt schon eine Weile, ich versuche halt mal, etwas Frisches reinzubringen.»
Die Meinungen von Fans und Fachmedien decken die ganze Bandbreite ab: Harmloser Spass, dem Zeitgeist entsprechend, bis hin zu – Respektlosigkeit gegenüber Japan, der FIA, den Medien und aller Öffentlichkeit.
Hamilton nahm nach der ganzen Aufregung via Twitter Stellung: «Heute ging es doch nur um Spass, nicht um mangelnden Respekt. Einige Leute nehmen sich einfach viel zu ernst. Ich hatte einen Heidenspass, das hat meinen Tag voll gerettet. Ich mache diese Pressekonferenzen nun schon zehn Jahre lang. Sie verlaufen immer gleich. Das liegt nicht an den Medien, es ist vielmehr das Format, das geändert werden sollte. Ich finde, die Fans sollten die Fragen stellen! Japan ist eines meiner Lieblingsländer. Ich bewundere die Kultur und die Werte der Menschen. Ich kann jedem nur empfehlen, Japan mal zu bereisen.»
Aber die Aufregung hat sich nicht gelegt, und kleiner dürfte sie auch nicht werden.
Mercedes-Benz veranstaltet immer nach dem Abschlusstraining eine vertiefende Medienrunde im Gastbereich der Weltmeister. Dort hat es Lewis Hamilton nun am späteren Samstagnachmittag japanischer Zeit vorgezogen, den Journalisten nicht zur Verfügung zu stehen (mit TV-Interviews zuvor hatte er offenbar keine Mühe). Er meinte lediglich, die Reaktionen auf die Donnertag-Konferenz hätten ihn enttäuscht und daher werde er heute keine Fragen beantworten.
Im exakten Wortlaut meinte Hamilton: «Ihr werdet nicht lange lächeln. Denn ich bin nicht hier, um eure Fragen zu beantworten. Beim grössten Respekt – viele von euch unterstützen mich sehr, ich kenne euch genau, und ich wisst auch, dass ich euch kenne. Andere nutzen leider die Dinge aus. Die Aktion vom Donnerstag war harmlos leichtfüssig, und ich war keinem von euch gegenüber respektlos. Wenn ihr findet, dem war so, dann war das nicht meine Absicht, es war nur ein wenig Spass.»
«Was dann aber respektlos war, das ist, was weltweit darüber geschrieben worden ist. Ich plane nicht, für viele weitere solche Anlässe hier zu sitzen. Es tut mir leid. Ich hoffe, ihr geniesst des Rest des Wochenendes.»
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