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Pascal Wehrlein: War noch nie so glücklich wie jetzt

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein

Bedanken kann sich Pascal Wehrlein auch bei Sebastian Vettel. Der Ferrari-Star hatte den Namen seines Kumpels erwähnt, als Ferrari neue Simulatorfahrer suchte.

Klar: Den Rest hat Wehrlein selbst erledigt, aber dass der viermalige Champion den früheren DTM-Champion ins Spiel brachte, hat die Tür in Maranello geöffnet.

So kann Wehrlein zweigleisig fahren: In der Formel E geht er für Mahindra an den Start, in der Königsklasse bleibt er auch – wenn auch erstmal nur in Reihe drei. Priorität hat sowieso die Elektroserie, er bekommt aber beides unter den Hut. Es gibt zwar Überschneidungen der beiden Serien, Ferrari hat allerdings auch vier Simulatorfahrer.

«Ich bin momentan sehr glücklich in der Formel E. Die Saison geht in dieser Serie von Dezember bis Juli. Und da bleibt auch Zeit für andere Dinge wie mein Engagement bei Ferrari. Mein Ziel ist und bleibt die Formel 1», sagte Wehrlein dem Tagesspiegel.

Seine Arbeit für Ferrari im Detail: «Der Simulator in Maranello schaut aus wie eine große Spinne. Durch die Füße kann sich der gesamte Simulator in einer Höhe von bis zu zehn Metern bewegen. Die Strecken sind gescannt und sehen so aus wie die Rennstrecken in Realität. Meine Aufgabe ist an der Entwicklung des Autos mitzuwirken. Alle Neuerungen werden immer erst im Simulator getestet. Hinter einer Glaswand sitzen die Renningenieure und erhalten die Telemetrie-Daten der Fahrten. An Rennwochenenden fahren wir wie die Fahrer die Trainingseinheiten. Die Renningenieure tauschen sich über Funk aus und entscheiden, was beim Rennen wichtig sein kann.»

Wichtig ist für Wehrlein selbst der Wohlfühlfaktor in einem Team. Nachdem es nach der Mercedes-Trennung zu Problemen kam und er für den Auftakt in Riad im Dezember keine Freigabe erhielt, fühlt er sich bei Mahindra angekommen.

«Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nie so glücklich war wie in meiner momentanen Situation mit meinem Team in der Formel E. Ich fühle mich sehr wohl in dem Team. Das Gefühl hatte ich in den vergangenen Jahren oft vermisst.»

Dabei kam er ganz gut rum: Nach den Jahren in der DTM mit Mercedes inklusive Titel 2015 ging es zu Manor, danach zu Sauber und dann 2018 mit Mercedes wieder zurück in die DTM.

Man merkt es aber auf der Strecke, dass sich Wehrlein wohlfühlt. Trotz des Nullers in Riad ist er mit 30 Punkten bereits Gesamtfünfter, er ist schnell, hat flott gelernt und in Chile bereits einen Podestplatz gefeiert, stand zuletzt in Mexiko kurz vor seinem ersten Sieg, als ihm kurz vor der Ziellinie die Energie ausging.

Was er aktuell noch vermisst: den Motoren-Sound. «Ja, ich vermisse ihn schon. Aber ich habe mich daran gewöhnt, dass das Auto keine Gänge und keinen Sound hat. Ansonsten verhält sich das Formel-E-Auto der zweiten Generation wie ein ganz normales Formel-Auto. Trotzdem fahre ich privat gern ein Auto mit Sound.»


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