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Jaguar: Dank Mitch Evans erster Sieg seit 1991

Von Gerhard Kuntschik
Mitch Evans

Mitch Evans

Dass sich ein Rennsieger freut, ist nicht überraschend. Doch fast noch mehr als Mitch Evans Samstagabend in Rom jubelte, feierten die Jaguar-Mannschaft mit Teamchef James Barclay an der Spitze und – Mark Webber.

Denn der in Rom anwesende Porsche-Botschafter hat die Karriere des Neuseeländers Evans (GP3-Meister 2012) über Jahre gefördert.

Evans, der siebente Saisonsieger der Formel E im siebenten Rennen, ist 24 Jahre alt. Drei Jahre vor seiner Deburt, am 18. August 1991, feierte ein Jaguar-Team den letzten Sieg der Briten in einer FIA-Meisterschaft, als Derek Warwick und David Brabham den XJR-14 auf dem Nürburgring zum letzten Erfolg in der Sportwagen-WM steuerten. Das konnte Evans nur staunend zur Kenntnis nehmen.

«Ich weiß nicht recht, was ich sagen soll. Es ist einfach nur schön», meinte der Kiwi gefasst. Um dann zu erklären: «Ich fühlte mich diesmal in unserem Auto sehr wohl, obwohl es nicht leicht zu fahren ist. Du brauchst in dieser Formel jede Menge Vertrauen, vor allem auf eine Runde wie im Qualifying, auf die es ankommt. Wir hatten viel Arbeit, jetzt gibt es den ersten Lohn!»

Immerhin siegte mit Evans der konstanteste Fahrer dieser Saison fünf der Formel E: Er punktete in allen Rennen, als einziger – nachdem Audi-Pilot Daniel Abt in Rom erstmals ohne Zähler heimreisen musste (18.).

Evans sah nach dem Überholmanöver gegen den führenden André Lotterer in Runde 17 fast wie ein sicherer Sieger aus, doch der Duisburger blieb dran. Und als Evans beim zweiten Versuch die Attack-Mode-Zone nicht traf, war das Rennen knapp vor Schluss an Brisanz nicht mehr zu überbieten. «Das Überholen von André war am Limit. Aber nach vielen Downs darf es auch einmal ein Up geben», meinte Evans schmunzelnd.

Lotterer, der seine erste Pole ziemlich souverän herausgefahren hatte, war nachher trotz nur 0,97 Sek. Rückstand gar nicht unzufrieden: Denn in der Gesamtwertung ist er nun mit nur drei Zählern Rückstand auf den erneuten Leader Jérome d’Ambrosio (Mahindra, ihm genügte Rang acht, um Antonio Felix da Costa als Neuntem gesamt zu überholen) Dritter, ein Pünktchen vor Rom-Sieger Evans. Die ersten Sechs kommen nur durch zehn Punkte getrennt nach Paris (27. April).

Lotterer gratulierte Evans fair: «Ich wollte dieses Rennen unbedingt gewinnen, aber Mitch war heute sehr, sehr gut, machte keinen Fehler. Mein DS Techeetah war hervorragend, aber leider bekam ich gegen Rennmitte Probleme mit den Reifen. Die müssen wir noch analysieren. Ich wusste schon vor dem Überholmanöver, dass ich ihn (Evans) wohl nicht würde halten können. Aber ein Podestrang ist nicht schlecht, und gesamt sind wir auch dabei.»

Zufrieden war auch Stoffel Vandoorne als Dritter nach seinem ersten Podium und besten Ergebnis seiner jungen FE-Karriere: «Wir hatten bisher einiges Pech, heute ging es in die andere Richtung. Es fühlt sich gut an, vorn dabei zu sein», sagte der HWA-Pilot.

Seinen Humor verlor Antonio Felix da Costa als Neunter nicht: «Es hätte besser laufen können. Aber auch viel schlechter», meinte der BMW-Werkfahrer.

Besser hätte es wohl auch für Jean-Éric Vergne (DS Techeetah) und Max Günther (Dragon Penske) bei seinem Comeback laufen können: Beide lagen in den Punkträngen, ehe sie Zeitstrafen weit zurückwarfen.

Der Allgäuer, starker Fünfter in der Qualifikation, crashte schon in Runde eins, sein ziemlich lädierter Wagen wurde aber in der 50-minütigen Rennunterbrechung nach der Massenkarambolage mit zehn Autos in Runde zwei (ausgelöst durch Günthers Teamkollegen José Maria Lopez) wieder flott gemacht. Pascal Wehrlein (Mahindra) eroberte als Zehnter immerhin noch einen Punkt.


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