Mercedes EQ FE: Welche Erfahrung Teamchef James hat
Ian James
Der Londoner wurde als Ingenieur ausgebildet, hat aber auch wirtschaftliche Routine aus seiner Zeit als Controller. James arbeitete von 2005 bis 2008 an der G-Klasse in Stuttgart und einige Zeit auch in Graz, wo Magna den Gelände-Benz fertigt.
Weitere Arbeitsplätze waren das US-Werk in Tuscaloosa/Alabama und von 2011 bis 2015 die Rennmotorenschmiede im englischen Brixworth, wo James stark in die Entwicklung der V6-Hybridantriebe für die Formel 1 und das KERS-System eingebunden war.
«Aus dieser Zeit kenne ich etliche aktuelle Mitarbeiter im FE-Team, die mit mir damals in Brixworth arbeiteten», bestätigt James.
Seine persönliche Erfahrung mit der Elektro-Rennserie ist so lang wie die des Vorgängerteams HWA, «denn ich war in der Saison fünf bei allen Rennen dabei, schaute mir die Abläufe genau an.»
Da das FE-Team «wie ein Start-up gegründet und aufgebaut wurde» (Motorsportchef Toto Wolff), hatte der neue Teamchef anfangs auch die Aufbauarbeit und die Rolle als Geschäftsführer des kleinen Neuunternehmens inne.
«Jetzt aber ist der Teamchef die vorrangige Beschäftigung», sagt James. «Wir wissen, wie stark die Konkurrenz in Saison fünf war, und dass wir wie Porsche Neulinge sind», ergänzt James. Deshalb will der Brite («Bitte keine Fragen zum Brexit!») keine sportlichen Ziele definieren, sondern er hofft nur, «dass unsere Lernkurve steil nach oben gehen wird.»
Nicht nur Wolff findet es «aufregend», dass in der am 22. November in Ad Diriyah beginnenden sechsten FE-Saison vier deutsche Premiumanbieter gegeneinander antreten werden. Wie auch James hofft der Wiener, dass diese Konstellation der Elektroformel vor allem in Deutschland neue Fans und weiten Zuspruch bringen wird.
Dass neben dem Belgier Stoffel Vandoorne (27) der 24-jährige Niederländer Nyck de Vries statt Gary Paffett zum Zug kommt, erklärt Toto Wolff so: «Es ging da um Jugend gegen Erfahrung. Wir lassen aber Gary nicht so ohne weiteres aus. Er wird eine Managementaufgabe bei Mercedes Motorsport übernehmen», erklärte der Wiener, der den neuen Job des amtierenden DTM-Champions noch nicht präzisieren wollte. Als Fahrer kommt Paffett weiter im GT3-Sport zum Einsatz.