Porsches Formel-E-Ersatzbank: Froh über diese Chance
Thomas Preining
Thomas Preining, „Young Professional“ bei den Stuttgartern und damit sozusagen ein Azubi, und Simona de Silvestro sollen vor allem durch Simulatorarbeit die Stammfahrer unterstützen und entlasten.
«Es gibt für mich noch keinen fixen Einsatzplan, ich mache, was nötig ist», sagt der Linzer Preining, der nach einer starken Cup-Saison 2017 (Meister Porsche Carrera Cup, Vize im Supercup für Walter Lechners Team) seit dem Lauf in Fuji 2018 auch regelmäßiger Teilnehmer im World Endurance Championship (WEC) ist – und dies auch weiterhin im Team Dempsey-Proton bleiben wird. Preining erwartet, dass «in nächster Zukunft vor allem die Stammfahrer alles Mögliche durchspielen werden, die haben sicher Priorität.»
Der 21-Jährige rechnet aber damit, einmal auch in Porsches FE-Boliden zu sitzen, «aber wann ist offen».
Zuletzt fuhr Preining 2016 bei Formel-3-Tests in Barcelona einen Monoposto. «Ich mache mir da wegen Eingewöhnung keine Sorgen, zu lernen gilt es die FE-spezifischen Merkmale wie Energiemanagement usw. Dazu muss ich das Auto in- und auswendig kennen.» Die enge Arbeit mit Jani und Lotterer freut ihn: «Alle ziehen an einem Strang.»
Das sieht auch Sportchef Pascal Zurlinden so, der Preinings Wahl so begründet: «Wir können ihn ja im GT-Programm beobachten. Er entwickelte sich so, dass wir großes Potenzial erkennen.»
Simona de Silvestro hat mit 31 Jahren rund zehn Jahre Erfahrung in Singleseatern: Von Formel BMW und Atlantic bis zu den Indycars und der Formel E mit zwölf Rennen für Andretti (2015 bis 2016).
Die Thunerin, die jetzt nahe Zürich und in Australien an der Gold Coast lebt, fuhr im Vorjahr nach dem Auftakt in Ad Dirriyah den FE-Test und knüpfte im März in Hongkong Kontakte zu Porsche, «die dann intensiver wurden». Wie Preining hofft sie auf einen baldigen Test im Auto, lässt dafür ihre Zukunft bei den V8-Supercars offen: «Bei Porsche bin ich zum ersten Mal Werkfahrerin, das ist eine Riesenchance», weiß sie.
Die Teamkollegen sind relativ neu für sie, obwohl sie Jani gut kennt – «aber ich fuhr nie gegen ihn». André Lotterer lernte sie erst wie Preining in Valencia kennen: «Ich kam mir da schon vor wie am ersten Schultag mit neuen Klassenkollegen.»