Daniel Abt: Das hat die Formel E der Formel 1 voraus
Daniel Abt
Daniel Abt bemüht vor dem Saisonstart der Formel E eine Floskel. «Die am härtesten umkämpfte Saison in der Geschichte der Serie» können die Fans von Saison 6 erwarten. Klar, was soll er auch sonst sagen?
Schließlich sagen das alle, in allen Serien, und zwar jedes Jahr. Allerdings ist das in der Formel E tatsächlich so, denn es geht immer wieder sehr ausgeglichen auf Augenhöhe zur Sache. Das ist dann auch der Punkt, den die Formel E der Formel 1 voraus hat, glaubt der Audi-Pilot.
«Das enge Racing», sagte Abt ran.de: «Auch wenn es so viele Hersteller gibt und jeder seinen Antriebsstrang selbst entwickeln kann, sind alle auf einem ähnlich hohen Niveau, dass gefühlt jedes Wochenende ein anderer Fahrer gewinnen kann. Dass man nicht zu einem Rennwochenende kommt und schon vorher weiß, dass nur vier Fahrer gewinnen können», sagte er.
Wo sieht er die beiden Serien in 15 Jahren? «Die Formel 1 wird ihren Stellenwert behalten, weil das über Jahrzehnte gewachsen ist. Wenn die Verantwortlichen so weitermachen und das Konservative aufgeben, werden sie das Maß der Dinge bleiben», meint der Deutsche.
Für die Formel E wünsche er sich, dass sie die zweite große Serie neben der Formel 1 werde, so Abt: «Ich sehe das gar nicht als Konkurrenz, da die beiden Konzepte unterschiedlich sind. Ich denke, dass beide in 15 Jahren die größte Relevanz haben und sich die anderen Serien drumherum schwer tun werden.»
Abt ist seit Saison 1 dabei. Die Formel E, anfangs von vielen Menschen belächelt, hat ihre Nische gefunden. «Sie hat sich enorm verändert. Am Anfang wusste keiner so richtig, ob es den Leuten gefällt, ob es Sinn macht, in der Motorsport-Szene ernst genommen und am Ende erfolgreich sein wird. Aber Jahr für Jahr hat sich die Wahrnehmung verändert, die Akzeptanz ist in allen Bereichen gewachsen», so Abt: «Die Formel E ist inzwischen auf einem anderen, auf einem höheren Niveau mit einer großen Hersteller-Dichte, Top-Fahrern und tollen Strecken. Es ist gigantisch, was in der kurzen Zeit alles passiert ist.»
Natürlich gebe es immer Dinge, die noch verbessert werden müssen und sie befinde sich immer noch im Aufbau, betonte Abt: «Aber der Weg ist der richtige, man hat mit der Technologie den Puls der Zeit getroffen. Auch mit dem Rennformat ist man den richtigen Weg gegangen. Aber: Es muss weiter an dem Thema gearbeitet werden, damit noch mehr Zuschauerinteresse entsteht und die Serie noch mehr Mainstream wird.»