Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Felix da Costa: Vergne-Rivalität wird hochgespielt

Von Gerhard Kuntschik
Jean-Éric Vergne und Antonio Felix da Costa

Jean-Éric Vergne und Antonio Felix da Costa

Vom Prototypen in den Elektromonoposto und wieder zurück – für den Ex-F1-Testfahrer Antonio Felix da Costa, vor fünf Tagen Klassendritter im Lone Star Le Mans in Austin, ist die Karriere derzeit ein ständiger Wechsel.

Den er aber gelassen sieht: «Vom LMP2 in den FE-Boliden umzusteigen ist kein Problem, das funktioniert einfach. Der andere Weg ist schwieriger: Die Lenkung im LMP2 ist unheimlich direkt, und das Auto vibriert stark. Aber nach fünf Runden hat man sich daran wieder gewöhnt. Der FE ist einfacher zu fahren.»

Einen klaren Favoriten sieht da Costa in dieser Saison nicht, «auch wenn einige Teams einen besseren Job als andere machen. Mit den Qualifikationsgruppen wird oft den schwächeren Fahrern geholfen. Es kommt einfach darauf an, deinen Weg zu gehen und darauf konzentriert zu bleiben. Wehklagen über dies oder das nützt nichts.»

Dass DS Techeetah einen langsamen Saisonstart gehabt hätte, verneint der frühere BMW-Fahrer da Costa: «Nach Punkten betrachtet kann man das so sehen, aber unsere Geschwindigkeit hat gepasst. Wir lernten unser Auto immer besser kennen. Es werden noch einige Topresultate kommen.»

Im Fahrerlager ist die Rivalität im Weltmeisterteam DS Techeetah zwischen Titelhalter Jean-Éric Vergne und Neuzugang da Costa ein ständiges Thema, doch der 28-Jährige meint dazu: «JEV ist ein harter Gegner auf höchstem Niveau, keine Frage. Aber ich erinnere mich an Robin Frijns als Teampartner (jetzt auch wieder Gegner in der FE, Anm.), der machte mir das Leben wirklich schwierig. Auch Timo Glock war superschnell. Aber der ärgste Teamkollege war Kevin Magnussen. Den kann man eigentlich nicht überholen, wir crashten etliche Male.»

Die Ablehnung und Skepsis vieler Motorsportfans und Rennfahrer der Formel E gegenüber versteht der Portugiese nicht: «Ich liebte auch die anderen Formeln und vor allem die DTM, aber man muss anerkennen, dass viele in der Elektromobilität die Zukunft sehen und dass sich Hersteller dementsprechend rüsten.»

Das Problem Coronavirus und die Auswirkungen auf den Motorsport sieht da Costa unaufgeregt: «Das Problem ist viel größer als eines für den Sport. Wir müssen akzeptieren, was vom Verband und Behörden entschieden wird. Wir müssen Geduld haben und Verständnis. Das Problem betrifft jeden.»


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