Abt wettert gegen Formel E: «Macht den Sport kaputt»
Daniel Abt
Daniel Abt weiß, wie sich Pascal Wehrlein fühlt. Abt erlebte an seinem 25. Geburtstag ein Wechselbad der Gefühle. Er krönte den Tag beim Saisonauftakt 2017/18 mit seinem ersten Sieg in der Formel E. Jubeln konnte er nur kurz, denn wenige Stunden nach dem Erfolg war er den Sieg schon wieder los.
Am Inverter und an der MGU von Abts Auto waren die falschen Barcodes befestigt, sie stimmten nicht mit Teilenummern im Wagenpass überein. Die Folge: Disqualifikation. Einen Vorteil auf der Strecke hatte Abt nicht.
Bei Wehrlein war der Regel-Verstoß am Samstag beim achten Saisonrennen in Puebla ähnlich unbedeutend. Wie Sat.1 berichtet hatte, erfolgte die Disqualifikation wegen eines Formfehlers, beim Eintragen der Reifennummern der Porsche-Boliden wurde ein Häkchen vergessen.
Die offizielle Begründung der Formel E: Es gab offenbar keine Angabe über die Nutzung der Reifen in den Sessions im Wagenpass. Der Reifenlieferant habe daher die notwenigen Messungen der Drücke nicht vornehmen können. Seltsam: Die Regelhüter wussten bereits vor dem Rennstart von dem Verstoß, die Strafe wurde aber erst nach der Zieldurchfahrt kommuniziert.
«Die Strafe ist Schwachsinn. Ich bin nicht mal sauer auf mein Team. Wir haben den Sieg verdient und ihn auf der Strecke geholt. Ich verstehe es nicht ganz, ich muss mich zurückhalten mit dem, was ich sage», sagte Wehrlein bei ran.de.
Deutlicher wurde da Abt, der das Rennen als Sat.1-Experte verfolgte.
Er geizte nicht mit Kritik. «Wenn ich jetzt Zuschauer wäre und würde Zuhause sitzen, würde ich mir denken: ‚In welchem Irrenhaus bin ich hier gelandet?‘ Das sind die Dinge, die den Sport kaputt machen, das will kein Zuschauer sehen», wetterte Abr.
Das sei ungerecht, stellte Abt klar und forderte Maßnahmen seitens der Rennserie. Abt: «Es ist ein Formfehler, ja, aber lasst euch etwas einfallen und macht den Sport nicht kaputt. Der Junge ist ein Wahnsinns-Rennen gefahren und der verdiente Sieger des Rennens. Er hat nichts in der Tasche, weil jemand einen Haken in einem Computer-Programm nicht gesetzt hat – das kannst du niemandem erklären. Das funktioniert nicht, das muss der moderne Motorsport anders machen.»