MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Mitch Evans und Jaguar zurück auf der Siegerstraße

Von Gerhard Kuntschik
Mitch Evans

Mitch Evans

Der Saisonstart war beinhart für die Mitfavoriten TCS Jaguar und Mitch Evans. Doch alle Wege führen nach Rom, und für den Neuseeländer und das britische Team auch zurück zum Sieg.

Der 27-Jährige dominierte den vierten Saisonlauf der Formel E Samstag auf dem Cittadino dell’EUR-Kurs ab der Halbzeit fast nach Belieben, nicht zuletzt durch zwei geschickt getimte «Besuche» auf dem Attack-Mode-Streifen. Und das, obwohl die Qualifikation überhaupt nicht wunschgemäß verlaufen war und sowohl Evans als auch Teamkollege Sam Bird die K.o.-Phase verpasst hatten.

Evans hatte auf dem Weg zum dritten Sieg in der Elektroformel die «Ewigkeit» von bis zu acht Sekunden Vorsprung auf die Verfolger – bei stets einem bis zwei Prozent mehr Restenergie.

Ähnlich Bird, der als Fünfter ins Ziel kam. Schon 2019 hatte Evans in Rom vom obersten Podest gelacht. «Hier wieder zu gewinnen fühlt sich großartig an. Ich mag die Stadt, den Kurs, aber heute war der Erfolg nach dem schwierigen Start in die Saison sehr wichtig für uns. Unser Auto war fantastisch. Jetzt hoffen wir, dass der Speed von heute für die ganze Saison bleibt», meinte ein glücklicher, aber relativ gefasster «Kiwi».

Robin Frijns, heuer bei Envision Virgin noch mit Audi-Power unterwegs und nächste Saison mit Jaguar-Antrieb (wenn der Niederländer im Team bleibt), musste zugeben: «Gegen Mitch war heute nicht viel auszurichten, er und Jaguar waren zu stark für uns. Aber auch wir hatten ein starkes Rennen.»

Der Kampf um Platz zwei hinter Evans war ein Dreikampf, am Ende schnappte sich Stoffel Vandoorne aus dem Mercedes-EQ-Team nach den drei Punkten für die „Pole“ noch den dritten Podestplatz gegen Jean-Éric Vergne (DS Techeetah).

Lange Gesichter gab es bei zwei, die in der Qualifikation ins Halb- bzw. Viertelfinale gekommen waren: Weltmeister Nyck de Vries (Mercedes) musste drei Runden vor Schluss in der Box aufgeben, Jake Dennis (Andretti) fiel nach Kampf um Platz zwei im «Sparmodus» bis auf Rang 13 zurück.

Für die Mexiko-Sieger von Porsche gab es doppelte Punkte, doch Pascal Wehrlein (Achter) und André Lotterer (Zehnter) hatten mit dem Kampf um den Sieg trotz Startpositionen in Reihe vier keine Chance, ganz vorn einzugreifen.

Edoardo Mortara (Rokit Venturi) wurde mit fünf Strafsekunden für eine Kollision noch Siebenter hinter Vergne, Bird und Antonio Felix da Costa (DS Techeetah). Als Neunter kam zwischen den Porsche-Piloten der zweite Virgin-Fahrer Nick Cassidy zu Punkten. Für den Deutsch-Österreicher Max Günther war das Rennen schon in Runde eins mit beschädigtem Nissan nach unverschuldeter Kollision zu Ende. Teamkollege Sébastien Buemi wurde 16.

Somit konnte Jaguar-Teamchef James Barclay nach dem Druck der vergangenen Wochen zufrieden festhalten: «Heute ist ein großer Tag für uns. Aber morgen geht es schon wieder von vorn los.»

Gesamtstand nach vier Rennen: Mortara 49 Punkte, Vandoorne 46, Frijns 42, Vergne 39, de Vries 38, Wehrlein 34, Lotterer 31, Evans und Dennis je 26, di Grassi 25 etc. Teams: Mercedes 84, Venturi 74, Porsche 65, DS Techeetah 59, Virgin 52, Jaguar 48 etc.


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